Spätestens seit Stuttgart 21 sind explodierende Baukosten und märchenhafte Terminpläne eher Normalfall als Nachricht. Legendäre Mittelrhein-Beispiele sind der Radweg zwischen Rüdesheim und Lorch und der „Rheinbalkon“ in St. Goar. Umso unwirklicher scheint eine Meldung aus Lahnstein: Dort geht die Sanierung der Lahnhochbrücke so glatt, dass schon im Oktober eine erste Spur eröffnet werden kann. Eigentlich war die Vollsperrung bis Jahresende geplant. Auch das Budget (14 Mio) scheint zu reichen. Die Brücke ist nicht nur für Lahnstein wichtig. Über sie rollt der gesamt Bundesstraßenverkehr zwischen Rüdesheim und Koblenz – fast 23.000 Fahrzeuge täglich. Darum hatte der zuständige Landesbetrieb Mobilität nicht die billigste, sondern die effektivste Baufirma beauftragt. Zum Zug kann das schwäbische Familienunternehmen Leonhard Weiss. Laut „RZ“ wird auf der Baustelle an 6 Tagen pro Woche von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gearbeitet. Rhein-Zeitung (€)
Foto: Holger Weinandt / Creative Commons
Barockes aus Bingen
Falls Sie sich schon einmal gefragt haben, wem eigentlich das spätbarocke Schmuckstück gegenüber der Binger Volkshochschule gehört: Ihnen, wenn Sie wollen. Das schmale, elegante „Heidenthal’sche Haus“ aus dem späten 18. Jahrhundert steht zum Verkauf. Laut Immobilienscout 24 soll der viergeschossige Bau mit Balkon und Rheingau-Blick 797.000 Euro kosten. Dafür gibt es 12 Zimmer auf 280 Quadratmeter Wohnfläche. Immobilienscout24
St. Goar als Roman
Das Mittelrheintal ist in diesem Jahr mehrmals Literaturschauplatz. Nach dem leichtgängigen Roman „Loreley – die Frau am Fluss“ von Susanne Popp und dem Feuilleton-kompatiblen Erzählband „Loreley“ von Andreas Stichmann erscheint im September „Der Morgen nach dem Regen“ von Melanie Levensohn. Die deutsch-amerikanische Autorin lässt ihren Roman über eine Mutter-Tochter-Beziehung in St. Goar spielen und hat dort auch recherchiert. Suhrkamp-Verlag (Verlagsvorschau)
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