Frank Zimmer

Ein Oberbürgermeister außer Kontrolle und der Kampf der Mittelrhein-Winzer

Am Dienstag begann offiziell die neue Amtszeit von Bingens Oberbürgermeister Thomas Feser. Die Zeremonie im Stadtrat geriet zum Eklat: Teile der SPD und der Grünen blieben fern, um nicht die Laudatio hören zu müssen. Sie protestierten gegen eine kurz zuvor bekannt gewordenen Alkoholfahrt Fesers. Laut „AZ“ hat sich der Oberbürgermeister am 30. April mit über 2 Promille ans Steuer gesetzt und einen Unfall gebaut. Auch der SWR berichtet darüber. Feser selbst hat mittlerweile  ein Alkoholproblem eingeräumt. „Jeder, der mich näher kennt, weiß um meine persönliche Schwäche und dass ich daran arbeite, diese abzustellen“ zitiert ihn der Sender. Im vergangenen Jahr absolvierte der OB eine Entziehungskur, danach startete er seinen erfolgreichen Wahlkampf, bei dem das Drogenproblem außen vor blieb. Im November gewann er die Stichwahl gegen SPD-Mann Michael Hüttner. Den jüngsten Rückfall erklärt Feser mit einer privaten Ausnahmesituation. Er habe mittlerweile eine Therapie begonnen. Feser war bereits 2003 der Führerschein abgenommen worden. Damals erwischte ihn die Polizei ebenfalls mit Alkohol am Steuer, angeblich nach einem Hinweis aus seiner eigenen Partei. Feser war damals Landesgeschäftsführer der CDU Rheinland-Pfalz. Allgemeine Zeitung, SWR

Thomas Feser (l.) mit seinem gerade wiedergewählten Vize Ulrich Mönch. Foto: Stadt Bingen.

Der Kampf der Mittelrhein-Winzer

Zu kleine Betriebe, zu viel Handarbeit, zu wenig internationale Kundschaft: Im Vergleich zum Großgrundbesitz in der Pfalz, in Rheinhessen oder im oberen Rheingau gilt die Weinbau-Struktur am Mittelrhein als rückständig. Die vermeintliche Schwäche könnte für die Welterbe-Winzer langfristig von Vorteil sein. Weinbau-Präsident Heinz-Uwe Fetz und sein Kauber Kollege Wolfgang Hillesheim halten die kleineren Steillagen-Winzer in der Corona-Krise für widerstandsfähiger. Sie hängen nicht an der Export-Nadel, müssen keinen teuren Maschinenpark abbezahlen und haben weniger Personalkosten. Dafür leiden sie unter der Tourismus-Dürre: Laut „RZ“ fehlt der Umsatz durch Weinfeste, Weinproben und Gastronomie. Rhein-Zeitung

Macht hoch die Tür

Am Freitag öffnet die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz ihre Landesmuseen und einzelne Burgen und Schlösser. Für das Mittelrheintal heißt das: Die Festung Ehrenbreitstein und Schloss Stolzenfels können wieder besichtigt werden. Die beiden anderern  landeseigenen Burgen im Welterbe-Tal – die Pfalz bei Kaub und Burg Sooneck bei Niederheimbach – bleiben vorerst noch geschlossen. gdke.rlp.de

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