Bis zum Lockdown galt das Geschäft mit den Flusskreuzern als die größte Boom-Branche im Mittelrhein-Tourismus. Nicht jeder mag die langen, schlanken Schiffe, denn ihre Passagiere werden komplett an Bord versorgt und verlassen ihre Komfortzone nur für kurze Landausflüge. Trotzdem sind die schwimmenden Hotels immer auch Werbeträger für das Welterbe-Tal. Jeder Gast, der sich von der Landschaft begeistern lässt, erzählt zu Hause davon und teilt seine Fotos im Netz. Kommenden Monat schickt die Reederei A-Rosa ihre Kreuzer-Flotte wieder auf Reisen. Geld aus Mecklenburg-Vorpommmern macht es möglich: Das Unternehmen mit Hauptsitz in Rostock wurde mit Landesbürgschaft und einem Kredit der dortigen Sparkasse über Wasser gehalten. Zum neuen Hygiene-Konzept gehören u. a. separate Lüftungssysteme für jede einzelne Kabine.
Der Traum vom Rupertsberg
Das ganz große Geschichtszentrum auf dem Gelände des früheren Hildegard-Klosters am Rupertsberg wird es wohl nicht geben, aber es zeichnet sich eine kleine Lösung ab: Die Stadt mietet sich beim neuen Eigentümer des Areals ein, bringt dort ihr Archiv unter und sorgt für eine Multimedia-Installation in der dortigen Villa. So könnte sie einen Eindruck vom früheren Kloster der Hildegard von Bingen vermitteln. Offen ist, ob auch das Archiv des Kreises Mainz-Bingen im Gebäude untergebracht wird. Eigentlich wollte Oberbürgermeister Thomas Feser die Immobilie für die Stadt kaufen. Jetzt arrangiert man sich mit dem geschichtsbegeisterten Binger Privatinvestor Gustav Eich. Er hatte die Villa übernommen und will dort Kommerz und Kultur unter einen Hut bringen. Allgemeine Zeitung, Mittelrheingold (Interview mir Museumschef Matthias Schmandt über die städtischen Rupertsberg-Pläne, Dezember 2019), Wikipedia (über das ehemalige Kloster Rupertsberg)
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