Wenn vom Mittelrhein die Rede ist, geht es selten um den Fluss. Touristiker sprechen über Burgen, Wein und Wandern, Einheimische über den Alltag vor weltberühmter Kulisse. Der Rhein selbst spielt für viele Menschen im Welterbetal nur eine Nebenrolle. Er prägt zwar Landschaft, Geschichte und Identität, aber eigentlich ist man sich fremd. Der Rhein trennt das Tal in 2 Hälften. Er nervt, wenn er über die Ufer tritt. Er ist gefährlich, wenn man ihm zu nahe kommt. Und er ist durch Bahnlinien und Bundesstraßen von den meisten Orten abgeschnitten. Es gehört also Mut dazu, „Willkommen am Wasser“ zum Leitmotiv der Bundesgartenschau 2029 zu erklären. Die Buga-Gesellschaft hat das am Donnerstag getan. „Das Wasser, der Rhein, sind also das, was die ganze Region Oberes Mittelrheintal verbindet“, heißt es im Buga-Blog. Über „Willkommen am Wasser“ dürfte in den kommenden Wochen noch viel diskutiert werden. Das erste Gegenargument lautet Austauschbarkeit. „Willkommen am Wasser“ könnte auch für Flensburger Förde oder Bodensee stehen, vielleicht sogar noch besser. Aber vieles im Tal deutet darauf hin, dass „Willkommen am Wasser“ mehr ist als ein Marketingspruch. Schon jetzt sind an mehreren Orten menschengerechte statt autogerechte Planungen für das Rheinufer im Gang. Oberwesel investiert Millionen, um die Betongrenze zwischen Stadt und Fluss durchlässiger zu machen, Boppard renoviert seine Uferpromenade, Bingen will sein legendär erfolgreiches Kulturufer besser mit der Innenstadt verbinden und in Bacharach, Lahnstein und Rüdesheim werden mit viel Buga-Geld neue Park- und Erlebnislandschaften entstehen. Für St. Goar, St. Goarshausen und die Loreley denkt man ein denkt man ein – O-Ton – „Zukunftsprojekt … das rheinübergreifend die beiden Schwesterstädte stärker verbindet und ein einzigartiges Besuchserlebnis von der Burg Rheinfels bis zum Loreley-Plateau bzw. umgekehrt ermöglicht.“ (Arbeitstitel: „Brücken zur Zukunft“). Konkrete Vorschläge soll es Anfang 2024 geben. SWR, Buga-Blog
Video der Woche
Ja, es ist ein Werbefilm. Aber wenn die Köln-Düsseldorfer ihre legendäre „Goethe“ vermarktet, guckt man trotzdem gerne hin. Die größte Reederei am Mittelrhein zeigt ihren Oldie 1 Minute und 52 Sekunden lang auf YouTube. Die „Goethe“ ist seit 1913 im Einsatz. YouTube
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Willkommen an B9 und B42!
Diese Straßen sind, was uns verbindet und es ist, wie es sich gehört, jede Rheinseite separat verbunden.