Redaktion

Die 49-Euro-Fähren

Die Kauber Fähre vor Burg Pfalzgrafenstein. Foto: Dietmar Guth / Romantischer Rhein Tourismus

Das 49-Ticket macht möglich, woran Regionalpolitiker jahrzehntelang vergeblich herumgedoktert haben: Fähre fahren. ohne abkassiert zu werden. Wer mit dem Auto aufs andere Ufer will, muss zwar zahlen wie immer. Aber Fußgänger mit bundesweiter Monatskarte gehen in Kaub und St. Goar / St. Goarshausen seit dem 1. Mai gratis an Bord. Laut SWR gilt die Loreleyfähre von Klaus Hammerl als Teil des öffentlichen Nahverkehrs, damit ist die dauerhaft an das 49-Euro-System angeschlossen. In Kaub will die Fährgemeinschaft von Henk Erlenbach und André Kimpel ein Jahr lang testen, ob sich das Angebot lohnt. Fußgänger sparen damit pro Überfahrt bis zu 2,50 Euro. Fahrräder kosten weiterhin Geld – anders als bei der dritten rheinland-pfälzischen 49-Euro-Fähre: Nach SWR-Angaben ist zwischen Remagen und Linz ein Rad pro Person gratis. SWR

Rüdesheim und der böse Wolf

RÜD ist nicht nur das Autokennzeichen des Rheingau-Taunus-Kreises, sondern auch der amtliche Name eines Wolfsrudels, das in Wäldern hinter Rüdesheim, Lorch und Kaub lebt. Die Wildtiere sind nicht mehr so willkommen wie vor einigen Jahren, sie bedrohen Schafe und Mufflons. Jetzt denkt man vermehrt darüber nach, aggressive Exemplare zu „entnehmen“, wie der Abschuss durch Jäger im Behördendeutsch heißt. Die Jagdpächter sind wenig begeistert. Sie wollen nicht in Haftung genommen werden, wenn es den falschen Wolf trifft und halten es für realitätsfern, die Tiere vorher zu identifizieren. „Die Tiere haben ja keinen Ausweis dabei“, zitiert der „Wiesbadener Kurier“ Jagdfunktionärin Angela Warkentin. Wiesbadener Kurier (€)

Mit dem U-Boot nach Lahnstein

Kommende Woche bietet sich im Welterbetal ein ungewöhnliches Schauspiel: Ein komplettes U-Boot wandert rheinaufwärts in Richtung Speyer. U 17 war bis 2010 bei der Bundesmarine im Einsatz und soll nach der endgültigen Ausmusterung ins Technikmuseum Sinsheim überführt werden. Bevor der Transport die Loreley passiert, gibt es einen längeren Halt in Lahnstein. Das Schiff kommt dort am Sonntag (14. Mai) gegen 18 Uhr an und ankert vor Oberlahnstein. Die örtliche Feuerwehr sorgt bis zum späten Abend für ausreichende Beleuchtung und das Restaurant „Rheinkrone“ kümmert sich um die Verpflegung der Crew. U 17 ist nicht mehr fahrtüchtig, der 50-Tonnen-Koloss liegt wie ein gestrandeter Wal auf einer schwimmenden Plattform und wird von Kiel bis in die Pfalz geschleppt. Rhein-Zeitung (€)

Foto des Tages

Jetzt den Mittelrheingold-Newsletter abonnieren

Mittelrheingold Auslese: Jeden Freitag die wichtigsten Mittelrhein-Themen auf einen Blick. Hier geht’s zum kostenlosen Abo.

1 Gedanke zu „Die 49-Euro-Fähren“

  1. Deutschlandticket:
    Während man in modernen Großstädten wie Frankfurt dank des Deutschlandtickets um 49€ pro Monat ein weit verzweigtes System aus Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen nutzen kann, wird die Rentabilität des Tickets schon geringer, wenn man sich in Koblenz befindet, wo sich der ÖPNV unstrittigerweise nicht mit dem Frankfurts oder dem in Mainz messen lassen kann.
    Besonders lukrativ wird es aber am Mittelrhein:
    – Es bietet die Fahrtrichtungen Nord und Süd im Regionalbahnverkehr, linksrheinisch je nach Ortschaft besonders langsam und immer ohne direkten Anschluss an den Flughafen.
    – Außerdem Tages- und Uhrzeitabhängig vereinzelte Talzubringer der Höhengemeinden bzw. Schulbusverkehr in Randzeiten (früh morgens, aber nicht früh genug, um nach Koblenz/Mainz/Wiesbaden zu pendeln), immer ohne Rheinquerung.
    – Jetzt neu: Rheinquerung als Einzelleistung, völlig von anderen Verkehrsmitteln losgelöst. In St. Goar/St. Goarshausen immerhin zwischen zwei Orten, die über Bahnhaltepunkte verfügen. In Kaub testet man für ein Jahr, ob die Massen an Menschen, die von Oberwesel oder Bacharach auf dem schmalen Waldpfad, der sich zwischen Rhein und der hochromantischen, idyllischen Bundesstraße 9 entlangschlängelt, Richtung Kaub wandern (oder umgekehrt), zu bewältigen sind.

    Ohne (oder mit uneinheitlicher) Fahrradmitnahme bringt das Deutschlandticket bundesweit gesehen nicht genug Anreize, um Menschen zum Umstieg zu bewegen, wobei das ja das erklärte Ziel der Politik scheint. Stattdessen entlastet es die Städter in ihren teuren Mietwohnungen ein wenig. Auf die genannten Fähren bezogen ist die Gültigkeit des Deutschlandtickets, da es ohne Fahrradmitnahme ist, nicht der Rede wert, weil der eine mitmachen muss und der andere keine entsprechende Kundschaft zu befürchten hat.

Kommentare sind geschlossen.