Der Protest gegen die Schließung der Loreley-Kliniken war lang und laut, aber das Ende kommt fast unmerklich. In den aktuellen „Hunsrück-Mittelrhein-Nachrichten“, dem Amtsblatt der Verbandsgemeinde, findet sich auf Seite 15 oben ein kurze Mitteilung von Oberwesels Stadtbürgermeister Marius Stiehl. Demnach sind die letzten Verhandlungen mit potenziellen Krankenhausbetreibern gescheitert, und im September werden die Krankenhäuser in Oberwesel und St. Goar stillgelegt. Für die Belegschaft sei ein Sozialplan vereinbart worden. Der kurze Absatz endet mit: „Auf diesem Weg darf ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für hervorragende geleistete Arbeit bedanken.“
Dem Vernehmen nach waren zuletzt noch Gespräche mit der Bad Kreuznacher Diakonie geführt worden. Sie betreibt u.a. das frühere Kreiskrankenhaus in Simmern. Die Diakonie äußert sich nicht dazu. Nach der Schließung der Krankenhäuser kann der katholische Mehrheitsgesellschafter Marienhaus seine Pläne für ein größeres Seniorenheim in die Tat umsetzen. Die kommunalen Partner Oberwesel, St. Goar und VG Hunsrück-Mittelrhein bleiben als Teilhaber an Bord.
Unklar ist, ob es zusätzlich ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) geben wird, das Teile der Krankenhaus-Aufgaben übernehmen könnte. Laut Stiehl hat die Berliner Unternehmensberatung GÖK Consulting dazu ein Konzept entwickelt. Es sollte den Gesellschaftern gestern vorgestellt werden. Hunsrück-Mittelrhein-Nachrichten
Zur Kasse, bitte
Bingens Oberbürgermeister Thomas Feser hat neuen Ärger mit der SPD-Opposition. Sie fordert, dass er 12.260 Euro aus seiner privaten Tasche an die Stadtkasse zahlt. Die Summe entspricht einer Gebühr für fehlende Stellplätze am Studentenwohnheim der TH. Feser hatte sie dem Bauherren eigenmächtig erlassen und war dafür vom Landesrechnungshof gerügt worden. Der Oberbürgermeister und seine CDU argumentieren, dass der Stadtrat sowieso zugestimmt hätte. Zuletzt hatte die SPD von Feser gefordert, dass er seine Amtsgeschäfte ruhen lässt. Das Binger Stadtoberhaupt war stark alkoholisiert am Steuer erwischt worden. Allgemeine Zeitung
Leerlauf auf dem Rhein
Die Weiße Flotte fährt wieder, aber von Hochsaison kann keine Rede sein. Die „RZ“ hat sich bei mehreren Reedereien umgehört. Demnach laufen die Geschäfte mehr schlecht als recht. Wegen Corona darf nicht mit voller Passagierzahl abgelegt werden, und die Gäste aus dem Ausland fehlen immer noch. „Dieses Jahr können wir eigentlich abhaken“, zitiert die Zeitung Sonja Bruchof von der Loreley-Linie Weinand in Kamp-Bornhofen. Den Betrieben fehlt nicht nur der Umsatz im Tagesgeschäft. Mit den Großfeuerwerken „Rhein in Flammen“ fällen dieses Jahr auch die Schiffskorsos aus. Rhein-Zeitung
Boppard jetzt!
Bis zum 30. Juni läuft noch das Online-Voting zum Deutschen Waldpreis. Boppard ist in der Kategorie „Bester Waldbesitzer“ nominiert. Wer noch nicht abgestimmt hat: Hier entlang, bitte.
Foto des Tages
Mittelrheingold gibt’s auch per Mail
Der wöchentliche Newsletter bringt die wichtigsten Mittelrhein-Themen auf einen Blick. Hier geht’s zum kostenlosen Abo.