Frank Zimmer

Chaostage in St. Goar und Oberwesel

Die Situation der Loreley-Kliniken wird immer verworrener. Bis Dienstagmittag schien festzustehen, dass die rheinland-pfälzische Landesregierung trotz Corona kein Interesse mehr an den Krankenhäusern in St. Goar und Oberwesel hat und die Schließung nicht verhindert. Dann die Überraschung: In einer Pressemitteilung erklärte Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler, dass die Standorte „eine wichtige Rolle in der Patientenversorgung insgesamt spielen“ und in das landesweite Konzept zur Corona-Bekämpfung „eingebunden“ werden sollen. Den Haupteigentümer Marienhaus interessiert das aber wenig. Laut „RZ“ drängt er weiter darauf, den Hospital-Betrieb abzuwickeln. Er will sich auf das lukrativere Altenheim-Geschäft konzentrieren. Ob und wie sich die Landesregierung gegen den Kirchen-Konzern durchsetzt, ist derzeit unklar. Es dürfte 3 Optionen geben:

  1. Die Landesregierung lässt ihren Worten keine Taten folgen und Marienhaus schließt die Kliniken trotzdem.
  2. Marienhaus gibt nach und lässt sich dafür vom Land bezahlen.
  3. Das Land einigt sich nicht mit Marienhaus, zieht es aber trotzdem durch. Dann müsste Rhein-Hunsrück-Landrat Marlon Bröhr den weiteren Betrieb organisieren. Laut Gesetz hat der Kreis die Klinikversorgung sicherzustellen, die das Land für nötig hält – egal ob mit oder ohne privatem Betreiber.

Sozialministerium Rheinland-Pfalz (Pressemitteilung), Rhein-Zeitung, landesrecht.rlp.de (Krankenhausgesetz)

Christian Büning gestaltete das aktuelle Protest-Plakat gegen die Schließung der Loreley-Kliniken.
Christian Büning gestaltete das aktuelle Protest-Plakat gegen die Schließung der Loreley-Kliniken.

 

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