Die Situation der Loreley-Kliniken wird immer verworrener. Bis Dienstagmittag schien festzustehen, dass die rheinland-pfälzische Landesregierung trotz Corona kein Interesse mehr an den Krankenhäusern in St. Goar und Oberwesel hat und die Schließung nicht verhindert. Dann die Überraschung: In einer Pressemitteilung erklärte Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler, dass die Standorte „eine wichtige Rolle in der Patientenversorgung insgesamt spielen“ und in das landesweite Konzept zur Corona-Bekämpfung „eingebunden“ werden sollen. Den Haupteigentümer Marienhaus interessiert das aber wenig. Laut „RZ“ drängt er weiter darauf, den Hospital-Betrieb abzuwickeln. Er will sich auf das lukrativere Altenheim-Geschäft konzentrieren. Ob und wie sich die Landesregierung gegen den Kirchen-Konzern durchsetzt, ist derzeit unklar. Es dürfte 3 Optionen geben:
- Die Landesregierung lässt ihren Worten keine Taten folgen und Marienhaus schließt die Kliniken trotzdem.
- Marienhaus gibt nach und lässt sich dafür vom Land bezahlen.
- Das Land einigt sich nicht mit Marienhaus, zieht es aber trotzdem durch. Dann müsste Rhein-Hunsrück-Landrat Marlon Bröhr den weiteren Betrieb organisieren. Laut Gesetz hat der Kreis die Klinikversorgung sicherzustellen, die das Land für nötig hält – egal ob mit oder ohne privatem Betreiber.
Sozialministerium Rheinland-Pfalz (Pressemitteilung), Rhein-Zeitung, landesrecht.rlp.de (Krankenhausgesetz)
Aufpassen.
„Man kann auch eine Katze todstreicheln.“