Frank Zimmer

Brückenschlag in der „FAZ“ und extremes Marketing in Oberwesel

Die Idee einer Radler-Brücke über den Rhein nimmt Fahrt auf. Nach der Lokalpresse berichtet jetzt auch die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ über das Projekt „Grüne Welle“, das zur Bundesgartenschau 2029 Bingen und Rüdesheim verbinden könnte. Der Vorschlag des Ingelheimer Fahrrad-Aktivisten Stefan Schweitzer wird von beiden Städten unterstützt. Bingens Oberbürgermeister Thomas Feser hat bereits die Landesregierungen in Mainz und Wiesbaden kontaktiert. Für die Zweirad-Querung macht sich auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) stark. Laut „FAZ“ hätte sie das Zeug zur Touristenattraktion: Mit rund 1000 Metern wäre es die längste Fahrradbrücke Europas. Vorbild ist die „Fahrradbrücke der Freiheit“, die seit 2011 über den Fluss March hinweg Niederösterreich mit der Slowakei verbindet. Sie ist 550 Meter lang und kostete 4,9 Millionen Euro. 80 Prozent zahlte die EU. Eine Fahrradbrücke über den Mittelrhein wäre deutlich günstiger, umweltschonender und schneller zu realisieren als eine Autoverbindung. Die Mittelrheinbrücke für motorisierte Fahrzeuge ist bis in die 30er Jahre hinein ohnehin nur im Raum St. Goar vorstellbar. Dort beginnt demnächst das Raumordnungsverfahren.  FAZ, Wikpedia („Fahrradbrücke der Freiheit“) 

Blick auf Rüdesheim. Foto: Frank Gallas / Romantischer Rhein Tourismus

Extremes Marketing in Oberwesel

Apropos Bundesgartenschau: Das Marketing für das Welterbe-Tal insgesamt dürfte funktionieren, aber wie präsentieren sich die einzelnen Städte? In Oberwesel ist gerade ein Kommunikationskonzept verabschiedet worden. Eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Ratsmitglierd Christian Büning hat das Leitmotiv „Lage: extrem“ entworfen. Büning ist vom Fach; als Kommunikationsdesigner hat er sich auf Markenentwicklung spezialisiert. Die „Extrem“-Idee klingt ungewöhnlich, ergibt aber Sinn. Sie ist kein weiterer „Romantik“-Aufguss, sondern betont das Ungewöhnliche, Einzigartige und Gegensätzliche im Tal. Auch die Nachbarstädte haben sich bereits positioniert: St. Goar will verstärkt auf das Thema Kultur setzen, Bacharach auf das Leitmotiv Poesie. Rhein-Zeitung

Bettelarm in Bacharach

„Bettler von Bacharach“, so hat man sich immer den heimlichen Spitznamen des Bacharacher Bürgermeisters in Mainzer Regierungskreisen vorgestellt. Tatsächlich ist der „Bettler von Bacharach“ ein neues Tourismus-Angebot in der Stadt. Ab sofort zieht Paul Kachur im Lumpenkostüm durch die Gassen und führt im Auftrag von Touristik-Chef Christian Kuhn zu unbekannten Winkeln. Für die grafische Gestaltung sorgte Michael Apitz, der Schöpfer der „Karl“-Comics. Das neue Bettler-Programm soll helfen, die Saison zu verlängern.  Die örtliche Rhein-Nahe-Touristik vermarktet unterschiedliche Führungen und Programme, pro Jahr werden bis zu 250 gebucht. Wer auf Bettler-Tour gehen möchte: Kachur ist z.B. am 10. und am 24. Oktober jeweils ab 11 Uhr unterwegs. Die Teilnahme kostet 9 Euro. Allgemeine Zeitung, rhein-nahe-touristik.de

Foto des Tages

Mittelrheingold gibt’s auch per Mail

Der wöchentliche Newsletter bringt die wichtigsten Mittelrhein-Themen auf einen Blick.  Hier geht’s zum kostenlosen Abo

 

4 Gedanken zu „Brückenschlag in der „FAZ“ und extremes Marketing in Oberwesel“

  1. Ich würde mehr gefallen an der Brücke finden, wenn sie ausdrücklich auch als Fußgängerbrücke bezeichnet würde. Die soll es nämlich auch noch geben.

Kommentare sind geschlossen.