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Bären auf Bastians Insel

Die Bacharacher Insel. Foto: Frank Zimmer

Hermann und Peter Bär gehören nicht nur zu den größten, sondern auch zu den unbekanntesten Winzern im Welterbetal. 2021 übernahmen sie das alteingesessene Weingut Bastian in Bacharach mitsamt dessen Insel; kurz darauf kamen noch weitere Hektar aus dem Besitz Bacharacher und Steeger Winzerfamilien hinzu. Die Renommierlage „Bacharacher Posten“ bewirtschaften die Bärs mittlerweile exklusiv, auch wenn es noch andere Grundstückseigentümer gibt. In den vergangenen Jahren spielte sich das weitgehend im Verborgenen ab. Weder Käufer noch Verkäufer hatten Interesse an Publicity – es gab andere Dinge zu tun und andere Weine zu vermarkten. Erst jetzt nimmt die Öffentlichkeitsarbeit der Bärs Fahrt auf. Die Apotheker- und Weinhändlerfamilie aus Baden-Württemberg („Weinbär“) inszeniert sich professionell auf Instagram und ist ab sofort auch im Fernsehen zu sehen. Ein SWR-Team hat Vater und Sohn Bär auf die Bacharacher Insel begleitet, die auf dem Papier zwar noch den Bastians gehört, de facto aber Teil des neuen Weingutes ist. Auf dem Eiland selbst hat sich seit der Zeit des legendären VDP-Winzers Fritz Bastian wenig geändert, neu ist bisher nur die Art der Anreise. Während „Bastians Fritz“ noch Anfang der 2000er Jahre tiefenentspannt hinüber ruderte, knattert heute der Außenbordmotor. Der eigentliche Kulturwandel kommt erst noch. Hermann Bär will die Insel – O-Ton – „wiederbeleben“ und für Gäste öffnen. Massentourismus soll es nicht geben, der Seniorchef denkt eher an Outdoor-Fans und Naturliebhaber. Derzeit ist die Insel mitsamt Reben und Villen-Ruine für die Öffentlichkeit gesperrt. Spätestens zur Bundesgartenschau 2029 dürfte sich das ändern. Das Bacharacher Rheinufer ist dort als kostenpflichtiger Hotspot vorgesehen und die Insel eingeplant. SWR (mit Video), Instagram (Bär-Account), Wikipedia (über die Insel)

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1 Gedanke zu „Bären auf Bastians Insel“

  1. Daß die Insel nur bis 1937 bewohnt war, wie im Film und auf Wikipedia angegeben, ist mir allerdings sehr, sehr neu. Meine Erinnerungen an Magentum, seine Frau geborene Bastian und auch an Familie Kötschau muß sich da wohl sehr irren.

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