Der Koblenzer Verleger Karl Baedeker revolutionierte vor rund 180 Jahren die Touristik-Branche. Seine akribisch recherchierten Handbücher für unterwegs lösten einen Boom in der Reiseliteratur aus und ebneten den Weg zum modernen Massentourismus. Baedekers bekanntestes Buch ist die „Rheinreise“, damals die Bibel für jeden Flusstouristen. ARD-Moderator Johannes Zenglein hat sich mit einer historischen „Baedeker“-Ausgabe auf den Weg von Weil am Rhein nach Koblenz gemacht. In der Mediathek ist gerade die letzte Etappe ab Assmannshausen zu sehen. Zenglein fährt mit dem Schiff nach Bacharach und trifft dort u. a. Eismacher und Mittelrhein-Italiener Mimo Calabrese, Blumenhändlerin Iris Gewe-Böhler und ein deutsch-australisches Musikerehepaar, das ein Haus im Malerwinkel gekauft hat. In Boppard steigt er zum Vierseenblick auf und entdeckt das „Rheinhotel Bellevue“. Es wurde bereits in einer Baedker-Ausgabe des späten 19. Jahrhunderts erwähnt und ist nach wie vor in Familiebesitz. Eins kann Inhaberin Doris Gawel allerdings nicht bieten: Die Preise von damals. Die Nacht im Grandhotel kostete um 1890 etwa 2 Mark. Ein weiteres Highlight auf Zengleins Reise ist die Peterskapelle in Spay mit ihrem Fliesenboden aus dem 13. (!) Jahrhundert. ardmediathek.de (Video)
Heute ein Kaiser
Apropos Geschichte: Das Mittelrheintal gehörte im Hochmittelalter zu den Zentren des Reiches. Auf der Bacharacher Burg Stahleck etwa residierte der Pfalzgraf bei Rhein, ein Halbbruder von Kaiser Friedrich Barbarossa. Berlin gab es damals noch nicht, München war ein Dorf an der Isar. An die Bacharacher Kaiserzeit erinnert gerade eine Ausstellung in der Josefskapelle. Initator ist der Verein für die Geschichte der Stadt Bacharach und der Viertäler unter Leitung von Dagmar Aversano-Schreiber und Walter Zahn. Zum Thema ist auch neues Heft des Geschichtsvereins erschienen: „Die Pfalzgrafschaft bey Rhein unter Kaiser Friedrich Barbarossa“, zu haben im Lotto- und Schreibwarengeschäft von Hardy Jauch am Marktplatz. Allgemeine Zeitung, geschichtsverein-bacharach.de
Ein Weihnachtsmarkt für daheim
Es sieht schlecht aus für die Weihnachtsmarkt-Saison. Rüdesheim und Oberwesel haben ihre Märkte absagen müssen und Bingen macht sich ganz ohne Corona selbst Probleme – die Einzelhändler bringen keine Werbegemeinschaft mehr zustande. In Lorch dagegen weiß man sich zu helfen. Der Verein „Wir für Lorch“ mit Kathrin Büschenfeld an der Spitze will Adventstüten für zu Hause packen. Das Motto der Corona-konformen Aktion: „Weihnachtsmarkt dehaam“. Wiesbadener Kurier
Corona-Bremse in Bingen
Der Landkreis Mainz-Bingen zieht die Zügel an. Wegen der stark gestiegenen Corona-Zahlen gilt u. a. am Binger Rheinufer seit Sonntag Maskenpflicht. Die Kreisverwaltung hat außerdem ein Verkaufsverbot für Alkohol in der Zeit von Mitternacht bis 6 Uhr früh und eine Party-Begrenzung auf maximal 25 Personen erlassen. Zum Landkreis gehören im Welterbe-Tal neben der Stadt Bingen auch die Verbandsgemeinde Rhein-Nahe. Allgemeine Zeitung
Trechtingshausen sehen und sinken
Mehr Glück als Verstand hatten am Samstagnachmittag 5 Senioren, die in einem Kanu nach St. Goar paddeln wollten. Die 3 Frauen und 2 Männer im Alter von 59 bis 79 Jahren stürzten bei Trechtingshausen ins Wasser, als ihr Boot an eine Fahrwassertonne geriet und umkippte. 3 von ihnen konnten sich selbst ans Ufer retten, die beiden anderen wurden von der DLRG aus dem Strom gefischt. Bei der Rettungsaktion waren u. a. 2 Boote der Wasserschutzpolizei, die Feuerwehr und ein ADAC-Hubschrauber im Einsatz. Der leichtsinnige Steuermann muss mit einem Strafverfahren rechnen. presseportal.de (Polizebericht)
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