Die Kandidatur von Falko Hönisch in der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe ist amtlich. Bei der Nominierung durch die SPD kam der Stadtbürgermeister von St. Goar auf 100 Prozent der Stimmen. Hönisch ist damit der Erste, der sich um die Nachfolge von Verbandsbürgermeister Karl Thorn bewirbt. Thorn selbst tritt aus Altersgründen nicht mehr an. Laut „AZ“ will Hönisch seinen ehrenamtlichen Bürgermeisterposten in jedem Fall behalten. In Rheinland-Pfalz wäre er damit Exot. Die Personalunion von Verbands- und Stadtbürgermeister gibt es bisher nur in Orten, an denen die VG ohnehin ihren Sitz hat, z. B. in Kastellaun. Hönisch dagegen wäre Bürgermeister in 2 unterschiedlichen Verbandsgemeinden und sogar in 2 Kreisen, denn St. Goar gehört zum Rhein-Hunsrück-Kreis und die VG Rhein-Nahe zum Kreis Mainz-Bingen.
Was für seine Kritiker verrückt klingt, könnte ihm im Wahlkampf nutzen. Im Gespräch mit „AZ“-Mann Jochen Werner ist die Strategie herauszuhören: Demnach soll der ehrenamtliche Job in St. Goar Bürgernähe und Macher-Qualitäten beweisen, während die grenzüberschreitende Amtsführung Mittelrhein-Patriotismus und Buga-Geist signalisiert. In den Rheinufer-Gemeinden der VG, darunter Bacharach und die SPD-Hochburg Trechtingshausen, dürfte Hönischs Story gut ankommen. Die schwierigere Aufgabe werden Orte mit Nahe- und Hunsrück-Orientierung sein. Die meisten Wähler leben in Gemeinden, die nicht zum Welterbe- und Bundesgartenschaugebiet gehören: Waldalgesheim, Münster-Sarmsheim und Weiler. Hönisch ist in St. Goar bis zur Kommunalwahl 2024 gewählt. In der VG Rhein-Nahe wird am 6. November abgestimmt. Die CDU hat noch keinen Kandidaten benannt. Allgemeine Zeitung (€)
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