Frank Zimmer

7 Fragen an Esther Pscheidt

Esther Pscheidt wollte lange Zeit aus Lorch weg. Heute ist sie glücklich, weil sie geblieben ist. Sie verwandelt Treibholz in Kunst und ist  damit auf vielen Märkten in der Region zu sehen, auf Instagramund manchmal auch im Fernsehen. Im 7-Fragebogen erklärt sie, was ihr am Mittelrhein besonders wichtig ist, und was man dort tun muss, um den besten Ort zu finden.

Esther Pscheidt macht Treibholzkunst - und manchmal auch Quatsch.
Esther Pscheidt macht Treibholzkunst – und manchmal auch Quatsch.

1. Was machst Du am Mittelrhein?

Ich lebe seit meinem 3. Lebensjahr am Mittelrhein. Mein Vater wurde 1974  durch die Bundeswehr nach Lorch versetzt. Seither lebe ich hier.

2. Warum genau dort?

Nun ja, weg wollte ich immer wieder. Mal als Au-pair nach Florida, mal wollte ich lieber nach Holland oder in die Türkei auswandern, statt hier zu leben. Aber den Absprung habe ich nie geschafft. Heute, mit 47, weiß ich auch endlich, warum. Seit ca. 3 Jahren WILL ich gar nicht mehr hier weg. Was natürlich mit meiner Biografie zu tun hat. Und warum? Weil es mein Zuhause ist.

3. Was wünschst Du Dir für den Mittelrhein?

Ich wünsche mir ein mehr an Miteinander und Füreinander. Ich wünsche mir, dass wir respektvoller mit dem Mittelrhein umgehen. Mich nervt ungemein die Ignoranz der Menschen, die einfach überall ihren Müll entsorgen. Ich wünsche mir mehr Initiative und Verantwortlichkeit von jedem, der sagt, der Mittelrhein sei Heimat. Dann soll auch so gehandelt werden.

4. Und was tust Du dafür?

Da ich mit meiner Heimatliebe noch am Anfang stehe, muss ich gestehen, dass sich momentan fast nur ausschließlich meine Gedanken darum drehen, was ich persönlich nachhaltig für meine Heimat tun kann. Aber ich verbreite mit meiner Kunst aus Treibholz und anderen Fundstücken vom Rhein – und nur vom Rhein – Dinge aus dem Mittelrhein in die Welt, kann ich stolz behaupten. Ich liebe alle Materialien, die der Rhein bereit ist, mir zu schenken. So führe ich scheinbar „totes“ Material einer neuen Bestimmung zu. Und wenn ich es schaffe, einen Menschen damit glücklich zu machen, dann hat der Mittelrhein alles richtig gemacht.

5. Was würdest Du hier so sehr vermissen, dass Du es unbedingt erhalten möchtest?

Das Rheintal in all seiner Wucht, Gewaltigkeit und Schönheit

6. Welcher Laden und welches Lokal gefällt Dir besonders gut?

Am allerliebsten sitze ich mit meinen Lieblingsmenschen direkt am Rhein. Dazu eine Flasche Rheingauer Wein, Bier aus dem Rheingau, Rheingauer Leckereien. Mehr braucht´s für mich nicht zum glücklich sein.

7. Welcher Ort am Mittelrhein ist Dein Geheimtipp?

Wenn ich das verrate, ist es ja kein Geheimtipp mehr….. Einfach an den Rhein setzen, Augen und Ohren offen halten.

Der Hessische Rundfunk hat Esther Pscheidt vergangenes Jahr im Rahmen einer Sendung über Lorch porträtiert. Hier ist das Video (Esther ab Minute 30,30): 

Bisher in der Reihe „7 Fragen an … “ erschienen:

Sebastian Busch (Landtagskandidat aus Lorch)

Christian Büning (Designer aus Oberwesel)

Sandra Bruns (Instagrammerin und Journalistin aus Emmelshausen)

Hasso Mansfeld (PR-Berater und Brücken-Aktivist aus Bingen)

Peter Theis (Gastronom und Shop-Betreiber in St. Goar)

Foto des Tages: Treibholz bei Lorch

Foto: Esther Pscheidt.

Videos auf Mittelrheingold

Es gibt jetzt eine YouTube-Playlist mit ausgewählten Videos über das Welterbe-Tal. Zu finden auf der neuen Video-Seite von Mittelrheingold. Dort laufen auch Mittelrhein-Clips und -Reportagen des SWR aus der ARD-Mediathek. Die Liste wird fortlaufend erweitert. Mittelrhein-Fensehen gibt’s hier

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