Das Thema „Hildegard von Bingen“ zieht am Mittelrhein weniger als es Fans der Heiligen wahrhaben wollen. Jüngstes Beispiel ist das Binger Festival „Musica Antiqua“, eine Reminiszenz an Hildegards Kompositionen. Der Wiesbadener Harfenbauer Rainer M. Thurau hatte die Konzertreihe 2018 auf dem kleinen Dienstweg mit Oberbürgermeister Thomas Feser initiiert. Damals war von bis zu 400 Besuchern pro Konzert die Rede. Tatsächlich kamen im Schnitt keine 100. Laut „AZ“ verbuchte das Festival insgesamt weniger als 500 Gäste. Umgerechnet auf den städtischen Zuschuss wurde jede Eintrittskarte mit über 100 Euro subventioniert. Allgemeine Zeitung (Interview mit Thurau)
Der Schienenbus kommt zurück
Direkt im Rheintal gibt es mehr Züge als den meisten Anwohnern lieb ist, aber wer auf den Hunsrück will, ist ohne Auto bewegungsunfähig. Eine Bahnverbindung vom Tal auf die Höhen gibt es nur in Boppard. Die legendäre „Hunsrückbahn“ steigt von dort aus auf alpin anmutender Strecke nach Emmelshausen auf. Die „Interessengemeinschaft Nationalparkbahn Hunsrück-Hochwald“ (IGN) kämpft für ein größeres Angebot und will stillgelegte Bahntrassen reaktivieren. Eine mögliche Route führt von Bingerbrück über Münster-Sarmsheim und Langenlonsheim nach Stromberg. Dass es es immer noch funktioniert, zeigte gerade eine Sonderfahrt im „Schienenbus“ aus den 60er Jahren. 138 Eisenbahn-Fans stiegen im Binger Hauptbahnhof ein und ließen sich auf den Hunsrück befördern. Es war ein längeres Vergnügen: Auf den noch nicht sanierten Gleiseanlagen gilt ein Tempolimit von 20 Stundenkilometern. Allgemeine Zeitung, IGN-Website (über doe Bürgerinitiative)
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Mittelrheiner des Tages: Günter Scheinpflug
Der Wirtschaftswunder-Friseur war jahrzehntelang DER Coiffeur von Koblenz. Scheinpflug baute nach dem 2. Weltkrieg den zerstörten Salon seines Vaters wieder auf und bot als Erster in Rheinland-Pfalz Dauerwellen an. Am Samstag ist Scheinpflug 100 geworden. Ein aktuelles „RZ“-Foto zeigt ihn als gepflegten älteren Herren mit Schnurrbart und Lacoste-Pullunder. (Geschätztes Alter: 80). Rhein-Zeitung
Zahl des Tages
50.000 Euro investiert Trechtingshausen in den kommenden beiden Jahren in Planung und Vorbereitung für die Buga 2029. Parallel dazu fließt bis 2021 eine gleich hohe Summe in die Verschönerung der Rheinanlagen. Allgemeine Zeitung
Termin des Tages
Braubach – Winzerfest – 7. Oktober – loreley-touristik.de
Foto des Tages
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@“Zu wenige Hildegard-Fans in Bingen“
Bingen hat ca. 25.000 Einwohner inklusive Stadtverwaltung/Politiker. Wenn – abgesehen von den erhofften und auch eingetroffenen Festivalsbesuchern aus Japan, USA, Belgien, Schweiz, Nord- und Süddeutschland und sogar Nachbarorten von Bingen – von diesen 25.000 Binger nur 0,2% durch jeweils einem Besuch je eines Konzerts des Festivals Musica Antiqua Bingen zur Ehrung der Hildegard von Bingen, Interesse an historischer Musik von Künstlern von Weltruhm gezeigt hätten – wie aber auch an der Ehrung ihrer Hildegard oder einfach nur Respekt vor den immensen Bemühungen, die Stadt international bekannter zu machen um Tourismus langfristig zu fördern, dann gäbe es wohl kaum eine Diskussion über den Sinn dieses Festivals.
Es ist schäbig zu fordern, daß Besucher aus aller Welt zum einem erstmals stattfindenem Festival dieser edlen Art erscheinen wenn man selber weder Interesse an kultureller Stadtförderung, noch Solidarität mit denn darum Engagierten ,noch Interesse an einer vergangenen Hochkultur noch an der eigenen historischen Weltpersönlichkeit zeigt welche eine Stadt weltweit erst Bedeutung gegeben hat weil sie durch die Kirche den Namen der Stadt erhalten hat.
Es wäre schön, wenn sich eine Stadt wirklich angemessen dankbar erwiese solch eine Persönlichkeit überhaupt vorweisen zu können. Wird der Namen Hildegard von Bingen doch so gerne genannt – dann ist es sicher nicht ungerechtfertigt daß dafür auch Investitionen gemacht wird. Jede Art von Kultur wird immer ungerne von der Politik finanziert und bei Unwegbarkeiten dann gerne politisch gegen die Initiatoren ausgeschlachtet – wobei diese Primaten der Politik leider gerne vergessen dass der Mensch ohne jegliche Kultur nur mit der eigenen Reproduktion und Nahrungszunahme ein sehr tristes Dasein führen würde.
Wenn eine nicht-erreichte Besucherzahl eines tatsächlich erstmals stattgefundenen Festival politisch missbraucht würde und auch zum Maßstab für die Förderung der Internationalitiserung der Stadt durch ihre Hildegard von Bingen gemachtv würde, dann wäre es um die Kulturpoltik der Stadt Bingen ärmlich bestellt.
Ich wage zu hoffen, daß dies jedoch nicht im Sinne dieser Stadt ist – sei es mit Bezug auf dieses Musik-Festival, sei es durch Ausstellungen dazu im städtischen Museum, sei es mit den Bemühungen durch Bekanntmachung der städtischen Aktivitäten seit 2 Jahren in den sozialen Medien. Würde ich mich irren, dann kann man ja dem Weinfestival gerne noch ein weiteres hinzufügen um wenigstens den Profit der Winzer zu fördern – welche unternehmerisch eigentlich Steuer an eine Stadt zahlen und nicht von Steuern finanziert werden – und der Tourismus bliebe auch aus……. denn Weinfeste gibt es in jeden Dorf am Rhein aber keine touristisch nutzbar Hildegard von Bingen !