Frank Zimmer

Wehmut in Oberwesel und Risiko-Radeln nach Rhens

Für die Verbandsgemeinde St. Goar-Oberwesel tickt die Uhr. Am 1. Januar 2020 geht sie in der neuen „Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelhein“ mit Sitz in Emmelshausen auf. Dem „Rhein-Hunsrück-Anzeiger“ hat der (Noch-)VG-Bürgermeister Thomas Bungert sein erstes Interview seit dem Fusionsbeschluss gegeben. „Es fällt mit sehr schwer“, räumt Bungert dort ein. Er hätte seine Verbandsgemeinde gerne in den alten Grenzen erhalten, sieht aber auch die Vorteile einer großen Lösung – u. a. einen Neustart ohne Schulden. Mit seiner persönlichen Zukunft habe er sich „noch gar nicht beschäftigt.“ Möglich wären u .a. eine Kandidatur für die neugebildete Verbandsgemeinde, ein Wechsel in die Privatwirtschaft oder eine Zulassung als Rechtsanwalt. Bungert ist von Haus aus Jurist. Als Bürgermeister der „schönsten Verbandsgemeinde Deutschlands“ (O-Ton) amtiert er seit 2001. Rhein-Hunsrück-Anzeiger, Mittelrheingold (Hintergrund)

Abendsonne in Oberwesel. Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Henry Tornow
Das Rathaus in Oberwesel (l..) bleibt als Verwaltungsstelle erhalten. Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Henry Tornow

Risiko-Radeln am Mittelrhein

Zwischen Stolzenfels und Rhens kann das Radfahren lebensgefährlich sein. Mehrere Radler sind dort in den vergangenen Jahren tödlich verunglückt. Die B9 ist zu eng, der alte Radweg neben der Fahrbahn endet an einer neuralgischen Stelle im Nirgendwo, und der parallel am Ufer verlaufende  „Rheinradweg“ steckt voller Schlaglöcher. Der SWR hat sich das Rad-Desaster gemeinsam mit dem früheren Bopparder Polizei-Vize Christoph Rauland angeschaut und den Landesbetrieb Mobilität darauf angesprochen. swr.de

Nachrichten für Napoleon

Vor der Erfindung der Morse-Telegrafie im 19. Jahrhundert war der „Spitze Stein“ bei Niederburg so etwas wie ein Hotspot der Informationsverarbeitung. Dort stand ein so genannter optischer Telegraf, mit dem selbst nachts Signale über weite Strecken übermittelt werden konnten. „RZ“-Redakteurin Denise Bergfeld hat sich die Überreste des napoleonischen Nachrichtenknotens gemeinsam mit dem Niederburger Heimatforscher Klaus Hinner angesehen – Bergfeld in Zivil, Hinner im Kostüm eines Soldaten der Befreiungskriege. Die Geschichte des „Spitzen Steins“ soll auch beim Wiederaufbau des Aussichtsturms eine Rolle spielen.   Rhein-Zeitung (Bergfeld-Visite)Rhein-Zeitung (Turm-Pläne von Hubertus Jäckel)Rheintour-Blog (Besuch auf dem Spitzen Stein kurz vor dem Abriss des alten Turms)Wikipedia (über optische Telegrafen)

Stefan George auf die Ohren

Momentan redet man mehr über Stefan Georges Verhältnisse zu Jungen als über seine literarischen Werke. Der umstrittene Sohn Bingens ist vor fast genau 150 Jahren geboren worden. Zum George-Jubiläum – das in Bingen kleiner gefeiert wird als geplant – hat Musiker Martin Rector alias „Pilo“  Gedichte Georges vertont. Das Album und die einzelnen Stücke gibt es zum Download bei iTunes, Spotify und Amazon-Music. Allgemeine Zeitung, pilo.de (Website von Martin Rector)

Der Ausblick aufs Wochenende

Zu den Highlights gehören das Hilchenfest in Lorch, die Burgspiele in Lahnstein („Der Name der Rose“) und der  „Sommerliche Vierklang“ am Binger Rheinufer. Einen Überblick über ausgewählte Mittelrhein-Veranstaltungen gibt es hier.  Das Wetter sollte mitspielen: Es sind zwischen 28 und 29 Grad und überwiegend Sonnenschein gemeldet.

Termin des Tages

Bingen – „Der junge Karl Marx“ im Programmkimo Kikubi – 11. Juli, 17 Uhr 15. bingen.de

Foto des Tages

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