Bis zur rheinland-pfälzischen Landtagswahl sind es noch über ein halbes Jahr hin, aber die Parteien laufen sich schon warm. Im Mittelrhein-Tal merkt man es daran, dass Politiker für die Brücke demonstrieren. Gerade war es wieder einmal soweit: In Wellmich versammelten sich laut „RZ“ rund 100 Sozialdemokraten, darunter Innenminister Roger Lewentz, VG-Bürgermeister Mike Weiland und Juso-Landeschef Umut Kurt. Anlass war eine Interview-Äußerung der grünen Spitzenkandidatin Anne Spiegel: Sie hatte den Sinn der Mittelrheinbrücke in Frage gestellt. „RZ“-Kommentatorin Denise Bergfeld erinnert daran, dass schon vor der Landtagswahl 2016 in ähnlichem Kreis demonstriert worden war und die Brücke noch immer nicht geplant ist, geschweige denn im Bau.
Knackpunkt bleibt die Finanzierung. Michael Maurer, Vize-Vorsitzender der SPD im Rhein-Hunsrück-Kreis und Brücken-Befürworter wie sein Landeschef Lewentz, rechnet mit Kosten von rund 60 Millionen Euro. 85 Prozent würde das Land übernehmen, den Rest müssten sich die Landkreise Rhein-Lahn und Rhein-Hunsrück teilen. Auf der linken Rheinseite besteht Landrat Marlon Bröhr (CDU) allerdings auf volle Kostenübernahme. Für den kommenden Mittwoch ist eine weitere Veranstaltung in Wellmich geplant. Dann will Lewentz über Details des Raumordnungsverfahrens informieren. Das Raumordnungsverfahren ist Voraussetzung für Planung und Bau. Eigentlich sollte es schon in diesem Jahr beginnen, wegen Corona-Hindernissen geht es aber erst 2021 los. Ein Baubeginn vor 2030 gilt als unwahrscheinlich. Rhein-Zeitung
Law and Order bei „Besser Boppard“
Bisher ging es in der halboffiziellen Bopparder Facebook-Gruppe „Besser Boppard“ zu wie im Wilden Westen. Gründer, Administrator und SPD-Bürgermeister Walter Bersch ließ die fast 6000 Mitglieder posten und diskutieren, was ihnen gerade durch den Kopf ging – selbst dann, wenn es sich dabei um luftleeren Raum handelte. Jetzt will Bersch strenger durchgreifen und „Beiträge mit Beleidigungen und Verunglimpfungen löschen“. Facebook
Übernächsten Samstag ist Mittelrhein-Putztag
Am 12. September rücken im Welterbe-Tal wieder die ehrenamtlichen Müllsammler aus. Die internationale Aktion „RhineCleanUp“ läuft den gesamten Strom entlang, von der Quelle in der Schweiz bis zum Mündungsdelta an der Nordsee. Diesmal dürften es die Ufer besonders nötig haben: Im Hochsommer kampierten mehr Ausflügler als sonst an Wasser. Wer etwas gegen die Müllflut unternehmen will: In fast jeder Gemeinde gibt es Unterstützung, meistens organisiert von Verwaltung und Feuerwehr. Rhein-Zeitung, rhinecleanup.org (Website der internationalen Bürgerinitiative)
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Zum Thema “RhineCleanUp”: hier in Filsen gestalten wir seit Jahren unsere eigene Aufräumaktion mit vielen Freiwilligen.
Mir ist dabei immer aufgefallen, dass die Mehrzahl der am Rheinufer aufgesammelten Plastikverpackungen aus den Niederlanden stammen. Diese Art der Müllentsorgung durch die Berufsschifffahrt finde ich sehr bedauerlich – ich kann nicht ganz glauben, dass so viele leere Verpackungen zufällig vom Deck fallen.