Frank Zimmer

Tunnelblick in Rüdesheim und Pendler-Pauschale in Bingen

Der Bahnübergang in Rüdesheim ist eines der wenigen Verkehrsprobleme im Tal, über das sich alle einig sind: Weg damit. Selbst der nostalgischste Mittelrheiner findet es gaga, dass am Ortsausgang in Richtung Lorch Züge direkt über die Bundesstraße hinweg fahren. Eine monströse Brücke wäre die billigste und hässlichste Lösung. Darum hofft man in Rüdesheim insgeheim auf ein Veto der Unesco. Es könnte die Bahn zu einer landschaftsschonenden Tunnellösung zwingen. Dafür macht sich gerade u. a. Bundestagsmitglied Klaus-Peter Willsch stark. Der CDU-Mann nutzt laut „Wiesbadener Kurier“ gerade alle möglichen Kontakte zur Unesco und will den deutschen Unesco-Botschafter nach Rüdesheim holen. Wunder kann aber auch Willsch nicht bewirken – ein Baubeginn vor 2030 gilt so oder so als äußerst unwahrscheinlich. Wiesbadener Kurier

Blick auf Rüdesheim. Foto: Frank Gallas / Romantischer Rhein Tourismus

15.000 Euro pro Parkplatz

Ein guter Grund, am Mittelrhein zu leben, ist die Nähe zum Rhein-Main-Gebiet. Vor allem im südlichen Teil des Welterbe-Tals brechen jeden Tag zahllose Pendler nach Mainz, Wiesbaden oder Frankfurt auf. Der Binger Hauptbahnhof wäre ein perfekter Ausgangspunkt, wenn es genügend Parkplätze geben würde. Im Herbst 2021 soll sich die Lage deutlich entspannen. Dann ist der neue Park & Ride-Parkplatz für 170 Autos fertig. Die Stadt Bingen baut ihn mit großzügigen Zuschüssen aus Mainz. Wegen der schwierigen Geografie und Extras wie Eidechsen-Umsiedlung wird mit 15.000 Euro pro Parkplatz kalkuliert. Von den hohen Kosten sollen die Autofahrer aber nichts mitbekommen: Laut „AZ“ denkt die Stadt über eine eher moderate Jahresmiete im „niedrigen zweistelligen Bereich“ nach. Allgemeine Zeitung

Die Vertreibung aus dem Parker-Paradies

Apropos Parken: Lorch ist momentan noch ein Paradies für Autofahrer. Allerdings ist die Stadt wie immer knapp bei Kasse, darum gibt es auch dort bald Parkautomaten und Knöllchen. Die Verwaltung kalkuliert mit Parkgebühren von 1,50 pro Stunde und 5 Euro pro Tag. Die Regelung könnten einen willkommenen Nebeneffekt haben und den Strom der Wanderer kanalisieren, die u. a. im Stadtteil Lorchhausen bedenkenlos ihre Autos abstellen und Straßen zuparken. Wiesbadener Kurier

Gut Holz am Siebenburgenblick

Seit über 100 Jahren bietet der hölzerne „Siebenburgenblick“-Turm oberhalb der Burg Sooneck einen fantastischen Ausblick auf das Tal. Gerade läuft die Sanierung, die weit weniger Geld, Nerven und Natur kostet als am „Spitzen Stein“ bei Niederburg. Das Holz kann erhalten werden, es ist kein Neubau erforderlich, und die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Welterbe Oberes Mittelrheintal zahlt 60 Prozent. Allgemeine Zeitung, rhein-reisefuehrer.de

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