Während die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung über den Plänen zur Rheinvertiefung brütet, baut der Logistikkonzern Rhenus die Frachter der Zukunft. Bis 2023 sollen 2 komplette Schubboot-Verbände mit Elektroantrieb und minimalem Tiefgang vom Stapel laufen. Laut Reederei sind die „Rhenus Mannheim“ und die „Rhenus Wörth“ schon ab 1,20 Meter Wassertiefe einsatzbereit. Damit könnten sie die neuralgischen Punkte bei Lorch, Bacharach und Oberwesel problemlos passieren. Hier sind bei Niedrigwasser 1,90 Meter das Limit. Der Bund will die Fahrrinne ab 2030 um 20 Zentimeter vertiefen. Das Millionen-Projekt ist umstritten, weil es Strömungsverhältnisse und Landschaftsbild verändern würde. Theoretisch wäre es möglich, nicht den Fluss sondern die Frachterflotte umzubauen. Das Problem ist, dass Binnenschiffe fast so lange halten wie Schieferdächer, manche stammen noch aus der Vorkriegszeit. Das 21. Jahrhundert wird nicht lang genug dauern, um alle alten Kisten aus dem Verkehr zu ziehen.
Die einzige Alternative wäre ein gigantisches Abwrackprogramm. Es hätte den Nebeneffekt, dass mit den Oldies auch die meisten Abgase verschwinden würden. Allerdings wäre es auch mit der Schifferromantik vorbei: Schon die „Rhenus Mannheim“ kann ferngesteuert und wie ein Computer aus der Entfernung gewartet werden. Rhenus Group (Pressemitteilung der Reederei)
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