Eigentlich sorgte der SPD-Triumph 2019 in St. Goar für klare Verhältnisse. Die CDU ging damals bei der Kommunalwahl unter, ihr Bürgermeister wurde abgewählt und SPD-Mann Falko Hönisch übernahm das Ruder. Trotzdem bleibt das Verhältnis zwischen den beiden Parteien schwierig. Mittlerweile ist es eine St. Goarer Spezialität, auch aus kleinen Meinungsverschiedenheiten große Gegensätze zu machen. Beide Seiten schenken sich nichts. Aktuelles Beispiel ist eine spontane Städtepartnerschaft mit der Ortsgemeinde Kordel bei Trier, eine Projekt des SPD-Bürgermeisters. Kordel stand während der Flutkatastrophe im Juli unter Wasser, die Kooperation mit St. Goar soll ein Zeichen für gegenseitige Hilfe setzen. Im Stadtrat geht so etwas nicht ohne Eklat ab. Die CDU fühlte sich mit der schnellen Entscheidung überfordert, die SPD konnte als Partei der guten Tat auftrumpfen, die Diskussion wurde grundsätzlich und ein bisschen persönlich, niemand differenzierte mehr und am Ende gab es nur wie immer nur Freund oder Feind. Ein Zeitungskommentar von „RZ“-Reporter Philipp Lauer goss kurz darauf noch Öl ins Feuer. Lauer stellt sich nicht nur auf die Seite des Bürgermeisters und der SPD (was in einem Meinungsformat absolut legitim ist), sondern surft mit auf der Empörungswelle. Im Artikel nennt er die CDU „peinlich“, zweifelte an ihrem „Anstand“ und diagnostiziert Schaden an „der Stadt und ihren Bürgern.“ Rhein-Zeitung
Trechtingshausen braucht eine Strandpolizei
Anders als in St. Goar diskutiert man in Trechtingshausen über wirkliche Probleme. Die Kommune leidet an warmen Sommerwochenenden an Brachial-Ausflüglern, die das Dorf zuparken, den kleinen Strand zumüllen und noch einiges mehr hinterlassen. 2022 dürfte es so weitergehen. Eine Einwohnerversammlung brachte wenig Hoffnung auf bessere Zeiten. Polizei, Verbandsgemeindeverwaltung und Wasser- und Schifffahrtsamt fehlt dass Personal, um ständig vor Ort zu patrouillieren. Allgemeine Zeitung
Wo Fuchs und Binger sich gute Nacht sagen
Nicht ganz so nervig wie die Rheinstrand-Rüpel aber ähnlich umstritten sind Füchse, die sich in Gärten am Binger Rochusberg trauen. In der Stadt herrscht Aufregung, weil die Tiere gefährliche Bandwürmer einschleppen können. Laut „AZ“ ist das Risiko allerdings minimal, solange Menschen übliche Hygienregeln beachten. Der Binger Christopher Lutterbach hat sich an seinen Fuchs im Garten gewöhnt und macht Fotos von ihm. Allgemeine Zeitung
Hallo Nachbar
Jürgen Johann aus Boppard kämpft dafür, dass die historischen Nachbarschaften im Mittelheintal als immaterielles Kulturerbe der Unesco anerkannt werden. Die Mainzer Universität und der Zweckverband Welterbe unterstützen ihn. Wer sich über den Stand der Dinge informieren will: Am 5. November treffen sich Vertreter aller Mittelrhein-Nachbarschaften in Boppard. Nicole Schuh vom Zweckverband freut sich über Anmeldungen. Zweckverband Welterbe
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Puh. In St. Goar scheint der Zank der Parteien noch schlimmer als in Boppard zu sein.