2024 geht gut los: Am 12. Januar startet die Wahl zu „Deutschlands schönsten Wanderweg 2024“. Mit in der Endauswahl ist der Langhalsweg mit dem markanten „Mittelrheinherzen oberhalb von Osterspai. Die mit viel Liebe und guten Ideen gestaltete Strecke präsentiert auf rund 8 Kilometern fast alles, was das Welterbetal ausmacht: Fachwerk, Fluss, Weinberge, Wald, ein Schloss und sogar 2 alten Stollen. Falls Sie noch nicht in Osterspai unterwegs waren: Ein SWR-Video aus dem vergangenen Sommer zeigt, was Sie verpasst haben. Neben dem Langhalsweg sind 14 weitere Wanderwege aus der ganzen Republik im Rennen. Der bundesweite Wettbewerb wird seit 2006 vom „Wandermagazin“ mit Sitz in Bonn ausgerichtet. Rhein-Zeitung (€), Wandermagazin („Wahlstudio“), Welterbe Mittelrheintal (Wegbeschreibung)
Foto: Sebastian Reifferscheid / Osterspai Aktuell
Erdwärme für Ehrenbreitstein
Einen Altbau von der Größe der Festung Ehrenbreitstein zu beheizen klingt nach energetischem Alptraum. Laut SWR hat man das Problem mit einer Wärmepumpe der besonderen Art gelöst. Sie zapft Erdwärme aus 117 (!) Metern Tiefe . Der angenehme Nebeneffekt: Die historische Bausubstanz konnte weitgehend geschont werden. SWR
Das verschwundene Schloss
Apropos Ehrenbreitstein: Ein Artikel in der „Rhein-Zeitung“ erinnert an das alte Residenzschloss, das einmal am Fuß des Festungshügels stand. Die „Philippsburg“ – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Renaissance-Bau in Braubach – entstand während des 30-jährigen Krieges auf Befehl des seinerzeitigen Landesherren Philipp Christoph von Sötern. Der Erzbischof und Kurfürst von Trier war so etwas wie die Skandalnudel unter den deutschen Monarchen. Er saß rund 10 Jahre lang u. a. in Österreich im Gefängnis, weil er sein Territorium an Rhein und Mosel an Frankreich übergeben wollte. 100 Jahre nach seinem Tod war sein Schloss so baufällig, dass sich die Trierer Kurfürsten nach etwas Besserem umsahen. Schließlich entstand gegenüber auf der linken Rheinseite ein für damalige Verhältnisse fast revolutionärer Neubau, das frühklassizistische Koblenzer Schloss. Die Philippsburg wurde abgetragen und ihre Steine anderweitig verbaut. Einige davon sind noch heute in Koblenz zu erkennen – der Knast-Kurfürst war vermutlich so geltungsbedürftig, dass er überall seinen Namen eingravieren ließ. So ist auf einem recycelten Stein im späteren preußischen Proviantmagazin immer noch ein halber Philipp Christoph („ISTOPH“) zu erkennen. Rhein-Zeitung (€), Wikipedia (Schloss Philippsburg)
Foto des Tages
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Was die Franzosen über die Jahrhunderte im Rheintal und darüber hinaus immer wieder alles kaputt gemacht haben geht auf keine Kuhhaut. Das Schloß Phillipsburg muss so wunderschön gewesen sein und die alte Burg Ehrenbreitstein ebenfalls. Zumindest haben wir dafür ein paar romantische he Ruinen bekommen. Wenigstens ein kleiner Trost.