Das Weinbaugebiet Mittelrhein, seit 2024 offiziell das kleinste in Deutschland, ist noch einmal geschrumpft. Laut Statistischem Landesamt Rheinland-Pfalz waren Ende 2024 noch 431 Hektar im Ertrag, 29 Hektar weniger als im Jahr zuvor. Damals war der Mittelrhein erstmals hinter das bisherige Schlusslicht Hessische Bergstraße zurückgefallen. Zum Vergleich: Rheinhessen, das größte Weinbaugebiet Deutschlands, wuchs im selben Zeitraum um 172 Hektar auf 27.671 Hektar. Über das Obere Mittelrheintal sagt das einiges aus, aber nicht alles. Weil sich die Weinbaugebiete überwiegend an Verwaltungsgrenzen orientieren, deckt „Mittelrhein“ nur einen Teil des Welterbegebietes ab, es reicht von Trechtingshausen bzw. Kaub bis an die Tore von Bonn. Rüdesheim und Lorch dagegen gehören weinrechtlich zum Rheingau, Bingen größtenteils zu Rheinhessen und Bingerbrück und Münster-Sarmsheim zur Nahe. Landesamt für Statistik Rheinland-Pfalz
Da geht noch was
Mit der Kundenzufriedenheit ist es am Mittelrhein wie mit der Rebfläche: Es könnte ein bisschen mehr sein. Laut Tourismusnetzwerk Rheinland-Pfalz geben Gäste zwischen Bingen und Remagen weniger gute Bewertungen ab als im rheinland-pfälzischen Durchschnitt. Der sogenannte „Performance Score“, der Internet-Bewertungen von Übernachtungsgästen auswertet, weist für die Tourismusregion Mittelrhein einen Wert von 82,1 aus. Im Landesschnitt sind es 84,4, wobei das Ahrtal mit 88,4 ganz vorne liegt. Ähnlich wie im Weinrecht umfasst auch die Tourismusregion Mittelrheintal nur einen Teil der Welterberegion; Rüdesheim und Lorch sind nicht berücksichtigt. Tourismusnetzwerk Rheinland-Pfalz
Renaissance-Wirt gesucht
Die Lorcher Tourist-Information ist in einen ungeplanten Nebenerwerb eingestiegen: Sie schenkt im Keller des städtischen Hilchenhauses Wein aus. Der Vinotheken-Job soll nur eine Übergangslösung sein, denn die Stadt sucht einen professionellen Pächter für den „Hilchernkeller“. Laut „Wiesbadener Kurier“ hat sie ihrem bisherigen Gastro-Partner wegen ausstehender Zahlungen gekündigt. Das Hilchenhaus stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde 2010 bis 2014 saniert. Im Renaissance-Gebäude gibt es neben dem Lokal und der städtischen Tourist-Info auch den Rittersaal, der für Veranstaltungen gemietet werden kann. Wiesbadener Kurier (€), Wikipedia (über das Hilchenhaus)
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