2020 stieg der Mediziner Matthias Ott aus seinem Großstadtjob in Wiesbaden aus, um in seinem Wohnort Lorch Landarzt zu werden. Für die Stadt war ein Segen. Ott übernahm die Hausarztpraxis im ehemaligen Bundeswehrgebäude, organisierte 2021 gemeinsam mit Kollegen, der Stadt und der Apotheke von Kathrin Büschenfeld eine beispiellose Impfkampagne und holte mit der Orthopädin Daniela Franzen eine weitere Medizinerin nach Lorch. Seitdem ist Ärztemangel in Lorch kein Thema mehr. Jetzt geht Ott den nächsten Schritt. Er will jungen Medizinern Praxiswissen vermitteln. Sein Angebot richtet sich an Assistenzärzte in Krankenhäusern – im Krankenkassendeutsch „Weiterbildungsassistenten“ genannt. Oft lernen sie in technisch hochgerüsteten Hospitälern, aber fernab von der hausärztlichen Realität. Ott will das ändern und dem Nachwuchs im Idealfall Lust auf das Landleben machen. Laut „Wiesbadener Kurier“ unterstützt der Rheingau-Taunus-Kreis das Projekt mit 34.000 Euro. Zufälligerweise berichtet die „Rhein-Zeitung“ gerade über die Landarzt-Situation im Rhein-Hunsrück-Kreis. Demnach hat sich die Lage in Boppard entspannt, die Kassenärztliche Vereinigung zählt dort aktuell 10 Hausarztstellen. In Oberwesel gibt es laut Statistik 3,75, aber in St. Goar nur noch eine. Wiesbadener Kurier (€), Rhein-Zeitung (€)
Foto: Jessica Jullien / Rheingau Touristik
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