Die Revolution in der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe fällt aus. Mit Benedikt Seemann ist am Sonntag erneut ein CDU-Kandidat gewählt worden. Der studierte Politologe und Landtagsbeamte folgt auf seinem Parteifreund Karl Thorn, der aus Altersgründen nicht mehr antrat. Seemann setzte sich mit 64,6 Prozent der Stimmen klar gegen SPD-Mann Falko Hönisch aus St. Goar durch. Hönisch unterlag nicht nur in den bevölkerungsstarken CDU-Hochburgen Weiler und Waldalgesheim. Er scheiterte auch dort, wo mit Mittelrhein- und Buga-Themen punkten wollte. In Bacharach etwa zog Seemann ebenso an ihm vorbei wie im traditionell roten Trechtingshausen.
Hönischs Wahl wäre ein Mittelrhein-Experiment gewesen, das offenbar abgeschreckt hat: Der Opernsänger und Kultur-Unternehmer wollte Verbandsbürgermeister im Kreis Mainz-Bingen werden und zugleich im benachbarten Rhein-Hunsrück-Kreis ehrenamtlicher Stadtbürgermeister von St. Goar bleiben. Seemann dagegen vermittelte konventionelle Sicherheit und „Landliebe“-Behaglichkeit bis hin zum klassischen Wahlkampfauftritt mit Frau und Familienhund. Inhaltlich blieben beide Kandidaten vage. Bei Hönisch wie bei Seemann gab es viel Allgemeines, aber wenige konkrete Ideen und Konzepte. Amtsübergabe ist am 1. Juni. kommenden Jahres. Verbandsgemeinde Rhein-Nahe (Wahlergebnisse)
Alles bleibt beim Alten
Die Mittelrhein-Weinwerbung ist zwar unpolitisch, aber konservativ kann sie auch. Am Freitagabend krönte sie so wie 51 Mal davor eine Frau zur „Mittelrhein-Weinkönigin“. Diesmal ist es Verena Schwager aus Erpel. Welterbe-Winzer Gero Schüler aus Steeg, der als erster Mann ins Rennen gegangen war und das kleine Anbaugebiet in alle Medien gebracht hätte, macht als „Weinprinz“ weiter. SWR
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Gut beschrieben. Bloß keine zukunftsweisenden Experimente. Symptomatisch für das ganze Tal. Leider.