Frank Zimmer

Jemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten

Ihre Bauweise ist altmodisch und kommt ohne eine einzige Kelle Mörtel aus. Trotzdem halten Trockenmauern länger als so manche Betonwand. Über 250 Jahre hatten Weinbergsmauern am Rheinsteig hoch über St. Goarshausen auf dem Buckel, die gerade von jungen „Welterbe-Volunteers“ aus 6 europäischen Ländern saniert wurden. Laut Zweckverband Welterbe bewegten die freiwilligen Helfer aus Deutschland, Russland, Weißrussland, Spanien, Belgien und der Schweiz rund 15 Tonnen Stein. Angeleitet und unterstützt wurden sie von Winzer und Trockenmauer-Guru Helge Ehmann aus Obernhof an der Lahn, dem St. Goarshäuser Bauunternehmern Colonius & Wilhelm und der Patersberger Feuerwehr. Für die Finanzierung sorgte das EU-Förderprogramm „LEADER“. Wer wissen will, wie man Trockenmauern für die nächsten 250 Jahre baut: Der Zweckverband organisiert immer wieder Seminare, die meist sehr schnell ausgebucht sind. Ansprechpartner ist Nico Melchior (n.melchior@zv-welterbe.de, Tel.: 06771-599 546). Pressemitteilung des Zweckverbandes 

Europäische Gemeinschaft: Die freiwilligen Trockenmaurer kamen aus 6 Ländern. Foto: Zweckverband Welterbe.
Europäische Gemeinschaft: Die freiwilligen Trockenmaurer kamen aus 6 Ländern. Foto: Zweckverband Welterbe.

Bingen macht langsamer

30 ist das neue 50: In Bingen will die Stadt alle wichtigen Ausfallstraßen auf Tempo-Diät setzen. Weil die landeseigene Straßenverwaltung („Landesbetrieb Mobilität“) mitredet, gilt allerdings auch bei der Umsetzungsgeschwindigkeit ein Tempo-Limit. Die erste große 30er-Zone soll die Mainzer Straße unterhalb des Rochusbergs werden. Sie verbindet die Binger Innenstadt u. a. mit Fähre, Hafen und „Papa Rhein“-Hotel. In den kommenden Jahren wird es im Mittelrheintal vermutlich weitere Tempo-30-Zonen geben. Im Gespräch ist u. a. die B 9 bei Oberwesel. Allgemeine Zeitung

Hoch hinaus in Boppard

2010 zog der Frankfurter Foto-Künstler Frank Kunert nach Boppard. Weg will er wohl nicht mehr. „Ich finde es wunderschön da“, schwärmt er im Fernsehinterview mit SWR-Moderator Holger Wienpahl. Kunerts Kunst ist so unvergleichlich wie seine Wahlheimat. Der frühere Werbeprofi baut Miniaturwelten mit skurrilen Details und fotografiert sie. Die Aufnahmen wirken beim flüchtigen Hinsehen wie 1:1-Realismus und offenbaren erst auf den zweiten Blick doppelbödige Botschaften. Für sein Bild eines Treppenlifts mit Direktanschluss zum Himmel („Hoch hinaus“) wird Kunert kommende Woche mit dem Heinrich-Zille-Karikaturenpreis ausgezeichnet. SWR (Video)

Werbung: Hier geht’s zu Rheinleuchten

2019 fand die bisher letzte „Rheinleuchten“-Show im Welterbetal statt, dann warf Corona alles über den Haufen. Jetzt ist endlich wieder Zeit für spektakuläre Licht-Effekte und Multimedia-Theater vor außergewöhnlicher Kulisse. Im Mittelpunkt steht diesmal die Löhnberger Mühle in Lahnstein, das größte Industriedenkmal am Mittelrhein. Infos und Tickets gibt es beim Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal

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