Gut 2 Monate nach dem Felsrutsch bei Bacharach ist die Grube Rhein immer noch außer Betrieb. Geschäftsführer Willem Douw will die Produktion erst dann wieder hochfahren, wenn jedes Risiko für das Personal ausgeschlossen werden kann. Douw, im Hauptjob Chef der Hartsteinwerke Sooneck, hatte die Grube an der Grenze zwischen Bacharach und Oberwesel reaktiviert, um Schiefermehl für die Chemie- und Automobilindustrie herzustellen. Dort schätzt man pulverisiertes Mittelrheingestein u.a. als unbrennbare Zutat zu Dichtungsmassen. Dachschiefer liefert die Grube Rhein schon seit Jahrzehnten nicht mehr – das Geschäft ist längst nach Spanien und Portugal abgewandert. Im Dezember hatten sich oberhalb der Anlage rund 70.000 Tonnen Gestein gelöst. Zu Schaden kam zum Glück niemand. Massive Betonblöcke in Legostein-Optik schützen seitdem Bahnlinie und Bundesstraße. Für alle Fälle war sogar der Rheinburgen-Wanderweg zwischen Langscheid und Henschhausen gesperrt worden, aber laut „RZ“ ist der Abschnitt an der Hangkante wieder frei. Rhein-Zeitung (€)
Das Foto von Dominik Ketz zeigt die Grube Rhein gegenüber von Kaub.
Guter Radweg ist teuer
Wenn der Radweg zwischen Lorch und Rüdesheim als leuchtendes Beispiel dient, muss die Lage wirklich ernst sein. Bekanntlich kostet die XXL-Baustelle im hessischen Teil des Welterbetals astronomisch viel Geld, Zeit und Nerven. Aber irgendwann sieht man ein Ergebnis. Stromabwärts in der rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinde Loreley dagegen steht noch in den Sternen, wann die letzten Lücken geschlossen werden. Noch nichts getan wurde z. B. in Osterspai, Kestert und – last but not least – rund um die Loreley. Eigentlich soll die komplette rechtsrheinische Strecke bis zur Bundesgartenschau 2029 fertig sein. Rhein-Zeitung (€)
Lahnstein kultiviert den Krach
In Lahnstein kocht immer noch die Kulturseele. Der sendungsbewusste „Verein zur Kulturpflege“ streitet sich weiter mit Oberbürgermeister Lennart Siefert und hat seine Unterstützung für die Lahnsteiner Burgspiele aufgekündigt – wie üblich mit lautem Medien-Getöse. Im Konflikt um die Leitung des Stadttheaters hatte der Verein vehement Friedhelm Hahn unterstützt, den von Siefert entlassenen Langzeit-Intendanten. Im Kern geht es darum, ob ein Netzwerk von Bildungsbürgern und Honoratioren weiter an Hochkultur in der Provinz arbeitet oder sich das Theater für ein breiteres Publikum öffnet. Für die weniger elitäre Variante steht die neue Intendantin Arina Horre. Rhein-Zeitung (€)
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