Die Mittelrhein-Gastronomie ist zurück: Seit heute dürfen Wirte in Rheinland-Pfalz wieder öffnen. Die hessischen Welterbe-Städte Rüdesheim und Lorch lockern am Freitag. In Bingen hat sich „AZ“-Redakteurin Christine Tscherner u. a. beim „Zollamt“, der „Vinothek“ und beim Ausflugslokal „Forsthaus Lauschhütte“ umgehört. Fast alle haben sich auf die neue Lage eingestellt. Einige kleinere Lokale und Kneipen müssen allerdings passen – sie können die Abstandsregeln nicht umsetzen, ohne draufzuzahlen.
Einige Kilometer rheinabwärts öffnet auch Burg Rheinstein samt Burg-Bistro „Kleiner Weinprinz“. In einem SWR-Video gibt Eigentümer Markus Hecher einen Einblick in seine persönliche Corona-Krise: Im April 2019 erwirtschaftete seine Familie rund 22.000 Euro Umsatz, im April 2020 null. Der stärkste Monat ist traditionell der Mai. In guten Jahren kommen dann bis zu 30.000 Euro herein. Von dem Geld muss u.a. die Burg unterhalten, Löhne gezahlt, Steuern abgeführt und Rücklagen für den Winter gebildet werden. Die Burg ist Lebensgrundlage für Markus Hecher, seine Frau Cornelia, ihren Sohn Marco, Schwiegertochter Cora und die nächste Generation. Allgemeine Zeitung (Bingen), SWR (Rheinstein-Video)
Wahl-Krimi in Bingen
„Der schwarze Mönch“ klingt nach Edgar Wallace, aber in Bingen ist damit CDU-Bürgermeister Ulrich Mönch gemeint, der Stellvertreter von OB Thomas Feser. Nach dem Desaster der CDU bei den Kommunalwahlen 2019 galt Mönch als Auslaufmodell; die Koalition aus SPD, Grünen und FDP verfügte über eine satte Mehrheit und wollte SPD-Mann Sebastian Hamann durchsetzen. Mönch trat am Dienstagabend trotzdem an und gewann die geheime Abstimmung. Er holte 19 Stimmen, obwohl seine CDU nur über 11 verfügt. Selbst die traditionell verwaltungsfreundliche Binger „AZ“-Redaktion war so geschockt, dass sie noch immer nicht über die Abstimmung berichtet hat (Stand Mittwochvormittag, 9 Uhr). Das erledigte die „RZ“ im benachbarten Kreis Bad Kreuznach, wo der Mann von CDU-Ratsfrau Elisabeth Gräff Lokalchef ist. Rhein-Zeitung Bad Kreuznach („Öffentlicher Anzeiger“)
Wenn raus, dann Rhein: Eine Kampagne zieht Kreise
Die Mittelrhein-Kampagne „Wenn raus, dann Rhein“ ist jetzt auch Thema in der Regionalpresse. Die „Die Rhein-Zeitung“ berichtet heute über die erste Mittmach-Werbung für das Obere Mittelrheintal. Die Kampagne läuft auf Instagram und Facebook und wird von zahlreichen Organisationen, Gewerbetreibenden und Privatpersonen mit dem Hashtag #wennrausdannrhein unterstützt. Auf Instagram gibt es bereits 570 Beiträge. Mittelrheingold ist Medienpartner. Rhein-Zeitung, Mittelrheingold
Das Schlusswort zur Klinik-Krise
Apropos Rhein-Zeitung: „RZ“-Redakteurin Denise Bergfeld hat noch einmal die Kreistagssitzung über die Loreley-Kliniken zusammengefasst, unterschiedliche Seiten zu Wort kommen lassen und die Fakten um einen äußerst lesenswerten Kommentar zum Ende der Krankenhäuser ergänzt. Bergfeld stellt dort u. a. fest, dass der katholische Mehrheitsgesellschafter Marienhaus „die Kliniken in einem monatelangen Prozess vor die Wand gefahren hat.“ Rhein-Zeitung
Bewegtbild des Tages
Der Oberweseler Gewerbverein und sein Vorsitzender Franziskus Weinert sind selten um eine gute Idee verlegen. In seiner neuesten Aktion lassen sie die „Weinhex“ mit digitalen Mitteln aufleben. Die „Weinhex“ taucht eigentlich in der Nacht zum 1. Mai auf. Wegen Corona meldet sie sich jetzt per Video zu Wort und bitte um Feuer:
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