Redaktion

Freie Fahrt auf der rechten Rheinseite und Hermann aus dem Hochmittelalter

Es ist nur eine Atempause, aber immerhin: Am Samstag (18. Dezember) wird die Vollsperrung rechtsrheinische B 42 aufgehoben. Lorch und Rüdesheim sind endlich wieder auf normalem Weg verbunden. Die monatelange Umleitung durchs Gebirge hatte Lorch fast von Rhein-Main-Tourismus abgeschnitten und die Lebensmittel-Logistik so erschwert, dass eine der beiden Bäckereien in der Stadt aufgeben musste. Anfang März ist es mit der freien Fahrt aber schon wieder vorbei. Dann kommen die nächsten fast 3 Monate Vollsperrung. Die ohnehin schon komplizierte Sanierung der Bundesstraße entwickelte sich im vergangenen Sommer zum Desaster, als  Hochwasser die frisch aufgebrachte Straßendecke unterspülte. Wiesbadener Kurier

Blick auf Lorch. Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Henry Tornow
Blick auf Lorch. Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Henry Tornow

Hermann aus dem Hochmittelalter

Auf einer Burg in Bayern findet sich das vermutlich älteste Grabmal eines Bacharachers, noch älter als die Stadt selbst. Die „Main-Post“ aus Würzburg berichtet über das verwitterte Epitaph von Pfalzgraf von Hermann von Stahleck (+ 1156). Hermann aus dem Hochmittelalter – ein Onkel Kaiser Friedrich Barbarossas – stamme aus dem heutigen Unterfranken und hatte auf Burg Stahleck eingeheiratet. Kurz vor seinem Tod kehrte er in seine alte Heimat zurück, stiftete am Rand der Rhön das Kloster Bildhausen und ließ sich dort auch beisetzen. Fast 400 Jahre später verwüsteten rebellierende Bauern Kloster und Grab, die Überreste des Grabmals gelangten auf die nahegelegene Salzburg (Nicht zu verwechseln mit der österreichischen Stadt). Dort gerieten sie in Vergessenheit, Wikipedia meldet den Stein sogar als verschollen. Regionalhistoriker entdecken, was “ in einer Mauernische zwischen Torturm und Burgschänke“ vor sich hin witterte. Laut „Main-Post“ bemüht sich die bayerische Denkmalpflege jetzt um Sicherung und Sanierung. Main-Post

Unternehmen Sauerburg

Apropos Salzburg. In Hermanns alter Wahlheimat am Mittelrhein gibt es zwar kein Salz-, aber eine Sauerburg. Der Wiesbadener Unternehmer Christian Borgmann hat das Gemäuer im Kauber Hinterland voriges Jahr gekauft und nutzt es jetzt als Wochenendsitz. Die Sauerburg ist in ziemlich guten Zustand, trotzdem will Borgmann dort nicht nur die Füße hochlegen. Gerade lässt er eine Ferienwohnung ausbauen. Der Radiosender SWR 4 hat über Borgmanns Burgtraum berichtet und auf der SWR-Website einen Artikel veröffentlicht. SWR

Kein Beton in der Klosterlandschaft

Wer mit Landschaftsfraß Geld verdienen will, findet immer Gründe. In Rüdesheim versuchte es ein Grundbesitzer mit einem besonders verwegenen Argument. Er beantragte in der Nähe der denkmalgeschützten Abtei St. Hildegard Baurecht für 8000 Quadratmeter, weil ein Neubaugebiet „die „Verbundenheit der Abtei zu den Rüdesheimer Bürgern“ unterstreichen würde. Magistrat und Bauausschuss lehnten dankend ab, das Areal bleibt Grünfläche und offene Landschaft. Wiesbadener Kurier

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