Der Bahnverkehr im Mittelrheintal ist Fluch und Segen zugleich. Die Güterzüge nerven, aber die direkte Anbindung nach Mainz oder Koblenz hilft Pendlern, Ausflüglern und Touristen. Böses Blut machte eine Fahrplanänderung im Dezember: Seitdem verlässt wochentags der letzte Regionalzug nach Bacharach oder Oberwesel schon um kurz nach 22 Uhr den Mainzer Hauptbahnhof. Nach Protesten in Mainz (wo der Personennahverkehr bezahlt wird) haben Bahn und Landesregierung eingelenkt. Ab April fahren die Züge wieder eine Stunde länger. Facebook (SPD Mainz-Bingen)
Ärger an der Rheinschiene
A propos Züge: „AZ“-Mann Jochen Werner ist in Bacharach und anderen Orten der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe den negativen Seiten des Bahnverkehrs nachgegangen. Im Artikel kommt u. a. der VG-Beigeordnete Thomas Gundlach zu Wort, der selbst in der Nähe der Bahnlinie wohnt. Entlang der Rheinschiene ist die Empörung gerade groß. Das Bundesverkehrsministerium hatte verlauten lassen, dass eine Alternativtrasse erst bei 10 Mal mehr Bahnverkehr in Frage komme. Allgemeine Zeitung
Mehr Tiefgang für den Mittelrhein
1,63 Meter zeigte der Kauber Pegel heute früh an. Das extreme Niedrigwasser 2018 ist momentan kein Thema mehr, aber das nächste kommt bestimmt. Überregionale Zeitungen wie das „Handelsblatt“ beschäftigen sich darum mit der Rheinvertiefung rund um die Loreley. Demnach ist es nicht damit getan, die Fahrrinne auszufräsen. Es wird auch neue Buhnen geben müssen, um die Strömung vom Ufer weg in die Flussmitte zu leiten. Nur dann haben die Schiffe dauerhaft mehr Wasser unterm Kiel. Laut „Wiesbadener Kurier“ laufen bereits Gespräche mit Kommunalpolitikern und Landschaftsschützern. handelsblatt.com, Wiesbadener Kurier
Ein Blut-Bayer in Bacharach
In Bacharach gibt es schon lange kein Krankenhaus mehr, aber die mittelalterliche Stiftung dazu existiert noch heute. Sie geht auf den Pfalzgrafen Ludwig II. zurück, der im 13. Jahrhundert zugleich auch Herzog von Bayern war. Um seine Gründung aus dem Jahr 1288 kümmert sich mittlerweile der „Zweckverband für die Verwaltung des Hospitalfonds Bacharach“, gebildet aus der Stadt Bacharach und den anderen Viertälergemeinden Oberdiebach, Manubach und Breitscheid. Dem Hospitalfond gehört u. a. das Haus am Münzturm, das an der Stelle des historischen Spitals steht. Dort stellt der Zweckverband preisgünstigen Wohnraum bereit. Die Stiftung funktioniert auch nach 730 Jahren noch: Laut „AZ“ wird für 2019 ein Überschuss von 6511 Euro erwartet. Der Stifter Ludwig II., „der Strenge“ (nicht zu verwechseln mit dem Märchenkönig aus dem 19. Jahrhundert), hatte gute Werke übrigens nötig. Er wurde vor allem dadurch bekannt, dass er seine Frau Maria von Brabant in einem Anfall von Eifersucht einen Kopf kürzer machen ließ. Ludwig bereute die Tat hinterher so sehr, dass er neben einer Reihe von Stiftungen auch ein ganzes Kloster gründete: Fürstenfeld im heutigen Fürstenfeldbruck bei München. Allgemeine Zeitung (Hospitalfonds), Wikipedia (Ludwig II.)
Mittelrheinerin des Tages: Sarah Hulten
Die digitalste Mittelrhein-Weinkönigin aller Zeiten ist gerade von der „RZ“ porträtiert worden. Anlass sind Sarahs anderthalb Sterne im Weinführer „Vinum“. Die gebürtige Lahnsteinerin hat mit Unterstützung aus dem Internet ihr eigenes kleines Weingut in Leutesdorf gegründet. Der von „Vinum“ ausgezeichnete 2016er Riesling war ihr erster Jahrgang. Rhein-Zeitung, sarah-hulten-weine.de, vinum.eu (Pressemitteilung, November 2018), Mittelrheingold (7 Fragen an Sarah Hulten, Juli 2018)
Zahl des Tages
575 Quadratmeter große Bauplätze sind in der Bad Salziger Bebauungsgebiet „Ellig“ geplant. Dort sollen insgesamt 91 Einfamilienhäuser entstehen. Neue Wohnungen gibt es in den kommenden Jahren auch im Bopparder Höhenort Buchholz. Rhein-Hunsrück-Anzeiger
Foto des Tages
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