Frank Zimmer

Ein Marsch auf Mainz und Krankenhaus-Fernsehen in Oberwesel

Für die einen ist er der Kennedy von Kastellaun, für die anderen der Mann, der die  Mittelrhein-Brücke verhindert. Marlon Bröhr, Zahnarzt, Politik-Quereinsteiger und Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises, polarisiert die Region. Jetzt sorgt er auch bundesweit für Aufsehen: Bröhr will Spitzenkandidat der CDU im Landtagswahlkampf 2021 und Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz werden. Ob seine Partei ihn an den Start lässt, ist fraglich, denn die Top-Funktionäre haben sich bereits auf den unauffälligen Oppositionsführer Christian Baldauf festgelegt. Bröhrs einzige realistische Chance wäre eine Urwahl durch die Parteimitglieder. Als größtes Risiko bei seiner Kampagne gilt Bröhr selbst: Der unorthodoxe Landrat hat zwar mehr Charisma als die CDU-Landtagsfraktion zusammen, neigt aber gelegentlich zu Selbstüberschätzung und Überinszenierung. Rhein-Zeitung, SWR (Video), Mittelrheingold (7 Fragen an Marlon Bröhr, November 2018)

Rheinfels-Fan: Marlon Bröhr hoch über St. Goar.
Marlon Bröhr hoch über St. Goar. Foto: Privat

Krankenhaus-Fernsehen in Oberwesel

Kurz vor der ersten Demonstration gegen die Schließung der Loreley-Kliniken (Donnerstag, 17 Uhr) hat sich das SWR-Fernsehen in Oberwesel umgehört. Zu Wort kamen Demo-Initiatorin Claudia Berres, Feuerwehr-Profi Christian Albrecht und die Bürgermeister Thomas Bungert (VG St. Goar-Oberwesel) und Falko Hönisch (St. Goar).

Die kommunalen Miteigentümer der Klinik fordern ein neues, neutrales Gutachten über die Wirtschaftlichkeit der bedrohten Krankenhäuser in Oberwesel und St. Goar. Sie halten zusammen 45 Prozent der Anteile. Ob sie juristisch in der Lage sind, den Mehrheitsgesellschafter Marienhaus von einer Schließung abzuhalten und ihn wegen geschäftsschädigenden Verhaltens aus der Krankenhaus-GmbH auszuschließen, ist weiterhin unklar. Der Gesellschaftsvertrag sieht offenbar vor, einen Teilhaber auch gegen dessen Willen auszuzahlen, wenn er die Interessen und den Zweck des Unternehmens mißachtet. Der vertraglich vereinbarte Zweck der Krankenhaus GmbH ist der Betrieb der Krankenhäuser. online-handelsregister.de (kostenpflichtige Informationen zur Krankenhaus GmbH)

Krankenhaus-Rettung: Jede Unterschrift zählt

Über 8000 Menschen haben bisher die Online-Petition für den Erhalt der Loreley-Kliniken in St. Goar und Oberwesel unterzeichnet. Je mehr mitmachen, desto stärker das Signal für den Zusammenhalt in der Region und die Verteidigung von Infrastruktur und Arbeitsplätzen. Hier geht’s zur Unterschrift

St. Goar und die Süddeutsche

St. Goar sorgt nicht nur wegen seiner Krankenhauses für Schlagzeilen. Der 2,1 Millionen Euro teure „Rheinbalkon“ ist wegen Kostenexplosion und zweifelhafter Sinnhaftigkeit erneut vom Bund der Steuerzahler angeprangert worden. Selbst die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet darüber. sueddeutsche.de

Der Landarzt kommt

Vor allem auf der rechten Rheinseite werden Landärzte zum Auslaufmodell. Rund um die Taunusgemeinde Nastätten ist der Mangel besonders akut; er trifft auch Teile der Verbandsgemeinde Loreley und die Lorcher Höhenorte. Kurzfristig kann der Rhein-Lahn-Kreis wenig tun, aber ein Stipendium für Medizinstudenten soll in einigen Jahren für Entlastung sorgen. Der Kreis zahlt 500 Euro monatlich, wenn sich die angehenden Ärzte zur Niederlassung in der Region verpflichten. Laut „RZ“ stößt die Aktion auf bundesweites Interesse. Mit einem Kandidaten wird bereits verhandelt. Rhein-Zeitung

Mittelrheiner des Tages: Matthias Dimmer

Der Architekt aus der Eifel kümmert sich um die Total-Sanierung der Jugendherberge in St. Goar. Das denkmalgeschützte Haus soll im Sommer 2020 nach langem Leerstand wieder eröffnet werden. Die Bauzeit blieb im Plan, die Kosten nicht ganz. Laut „RZ“ muss das Deutsche Jugendherbergswerk mindestens 5,5 Millionen Euro auf den Tisch legen. Vom Bund, dem Land und den Kommunen gibt es Zuschüsse. Im Internet können bereits Zimmer gebucht werden. Der Architekt war bereits bei der Jugendherberge in Kaub im Einsatz. Rhein-Zeitung, architekt-dimmer.de

Zahl des Tages

Mit bis zu 90 Dezibeln lärmt der nächtliche Zugverkehr im Rheintal. Eine Studie der Mainzer Uni-Klinik hat erstmals nachgewiesen, dass die Dauerbeschallung zu ernsthaften Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann. Für die Lärmschutz-Initiativen am Mittelrhein ist es eine Steilvorlage. SWR (Video)

Termin der Woche

Am Donnerstag (31. Oktober) geht das Mittelrheintal für den Erhalt der Loreley-Kliniken auf die Straße. Die Demo startet um 17 Uhr am Oberweseler Krankenhaus. Facebook

Foto des Tages

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