Beim Festakt zum 20. Welterbe-Geburtstag ging es viel um Vergangenes, vielleicht zu viel. Aber wer in der Oberweseler Liebfrauenkirche eine Botschaft für die Zukunft wollte, bekam sie zu hören. RLP-Innenminister Roger Lewentz sprach sie aus, sie wurde vom zukünftigen Zweckverbandschef Volker Boch bekräftigt, von mehreren Welterbe-Profis unterstützt und vom Publikum beklatscht: Die Mittelrheinbrücke kommt. Das Verwaltungsverfahren ist so weit wie noch nie und die politischen Entscheider halten zusammen wie selten. Gerichte können das umstrittene Projekt verzögern oder auch stoppen. Zur Buga 2029 steht die Brücke sicher nicht. Aber sie wird weder an der Politik noch an der Unesco scheitern.
Die Jubiläumsveranstaltung in Oberwesel war eine Mischung aus Gipfeltreffen und Klassentreffen (Moderation: Nadya König-Lehrmann). Neben Minister Lewentz erschienen 1 aktiver und 2 ehemalige Staatssekretäre, eine Reihe von Bürgermeistern (ohne Bingen, Lahnstein und Koblenz) , Buga-Aufsichtsratchef Thomas Metz, Jochen Sandner von der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft und Kultur-Generalin Heike Otto. Emotionalster Moment war die Verabschiedung von Karl Ottes, Hessens bestem Mittelrheiner. Als der langjährige Zweckverbands-Vize nach vorne trat, war die Stimmung nach Standing Ovations. Aber das traute sich in der Kirche dann doch keiner. Der wichtigste Appell kam übrigens von Ottes‘ Nachfolger. Hansjörg Bathke bat die Medien, nicht nur positiv über das Unesco-Welterbe zu berichten: „Wir brauchen Kritik, um besser zu werden.“ Das stimmt.
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