Redaktion

Ein Bypass für Braubach und Kino-Legenden in Lahnstein

Wer auf rechtsrheinischen B 42 an Braubach vorbeifährt, bekommt vom alltäglichen Verkehrsinfarkt wenig mit. Das Problem staut sich weiter oberhalb. Laut Bürgerinitiative „Braubach lebenswerter“ quälen sich täglich bis zu 10.000 Autos, Lastwagen, Busse und Motorräder von Rheinhöhen und Taunus durch die Altstadt hinunter ins Tal. Die Braubacher hoffen seit Jahren auf eine Umgehungsstraße, aber die Geologie ist wie immer am Mittelrhein schwierig, der Bau aufwendig und der Eingriff in die Landschaft gravierend. Momentan stockt wieder alles. 2 geplante Varianten sind verworfen worden, weil sie nicht welterbeverträglich sind. Das kam während einer Podiumsdiskussion zwischen den Landratskandidaten Jörg Denninghoff (SPD) und Udo Rau (CDU) heraus, Denninghoff bat um Geduld. und warnte vor voreiligen Lösungen. O-Ton: „Es wird teuer und es muss gut werden.“ Dabei gehe es nicht nur um das Landschaftsbild, sondern auch um den Hochwasserschutz. Er will die Ortsumgehung mit anstehenden Maßnahmen gegen Starkregen abstimmen. Sein Konkurrent Rau kritisierte die SPD-geführte Landesregierung: Sie gehe das Problem zu langsam an und informiere die Bevölkerung nur auf Nachfrage. Der nächste Landrat des Rhein-Lahn-Kreises wird am 13. März gewählt, Denninghoff (Landtagsabgeordneter) und Rau (Ex-Bürgermeister der VG Nassau) sind die einzigen Kandidaten. Rhein-Zeitung [€), YouTube (Braubach ca. Min. 51)

Eine Umgehungsstraße unterhalb der Marksburg gilt als kaum vermittelbar. Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Dominik Ketz.
Eine Umgehungsstraße unterhalb der Marksburg gilt als kaum vermittelbar. Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Dominik Ketz.

Kino-Legenden in Lahnstein

Außerhalb von Koblenz sind die meisten Mittelrhein-Kinos Geschichte. Das „Neue Theater“ in St. Goarshausen hat längst geschlossen und nur Senioren kennen noch die „Apostelhoflichtspiele“ in Bacharach. Selbst in den größeren Mittelrheinstädten Bingen und Bacharach mussten ehrenamtliche Cineasten einspringen, um die Kino-Tradition zu retten. Ein inhabergeführtes Filmtheater alten Stils gibt es aber noch: Das Kino Lahnstein von Thomas Birkelbach. Es wird am 9. März  60 Jahre alt und wie es aussieht, ist es noch lange nicht am Ende. Birkelbach ist nach 2 harten Corona-Jahren optimistisch. „Die Leute trauen sich häufiger ins Kino, außerdem kommen im Frühjahr einige sehr viel versprechende Filme heraus“, zitiert ihn die „RZ“. Zum Jubiläum würde er im Foyer gern eine Erinnerungswand mit persönlichen Erlebnissen aus 60 Jahren Lahnsteiner Kino installieren. Birkelbach freut sich auf viele Geschichten, Anekdoten und Fotos seiner Gäste Im März 1962 eröffnete das Kino übrigens mit dem Spielfilm „Unser Haus in Kamerun“ mit Götz George (damals 33). Rhein-Zeitung (€), Kino Lahnstein

Hängematten aus Bingen

Hotel, Weinmuseum, Showroom: Die Ideen für die frühere St. Ursula-Kellerei am Fuß des Rochusberges waren groß, aber der neue chinesische Eigentümer kocht jetzt lieber auf kleiner Flamme: Er vermietet das XXL-Gebäude mit Rheinblick  als Lager. Laut „AZ“ stapeln sich dort seit Jahresbeginn die Hängematten. Das rheinhessische Familienunternehmen La Siesta hat seine komplette Logistik vom Firmensitz Jugenheim bei Mainz nach Bingen verlegt. Die Mutter von Geschäftsführer Cornelius Grisar gründete La Siesta Anfang der 90er Jahre in ihrer Garage, heute liefert man jährlich rund 130.000 Hängematten in alle Welt. Die Entscheidung für Bingen geht übrigens auf einen Ausflug an den Mittelrhein zurück; Grisar besuchte das Binger Kulturufer und sah später das „Zu Vermieten“-Schild am Kellereigebäude. Allgemeine Zeitung, La Siesta

Foto des Tages

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Mittelrheingold (@mittelrheingold)

Jetzt den Mittelrheingold-Newsletter abonnieren

Mittelrheingold Auslese: Jeden Freitag die wichtigsten Mittelrhein-Themen auf einen Blick. Hier geht’s zum kostenlosen Abo