„Spätestens 2020“ werde man mit dem Freibad „wieder dabei sein“, versprach Bürgermeister Walter Bersch im vergangen Monat. 2019 schaffe man leider nicht mehr, weil Schwimmbad-Bau heute „eine komplizierte Angelegenheit“ sei. Tatsächlich dürfte auch das Jahr 2020 unrealistisch sein, denn der Bürgermeister hat das nötige Geld noch nicht beisammen. Zum Freibad-Konzept gehört die Renaturierung des Mittelbachs, der momentan noch unterirdisch durch Betonröhren fließt. Man kalkuliert mit 400.000 Euro. Laut Lokalzeitung „Rund um Boppard“ hat Bersch zwar 2012 Fördermittel für die künftige Bachlandschaft beantragt, seitdem aber nichts mehr geliefert. Der Antrag sei nicht mehr aktuell, teilte das rheinland-pfälzische Umweltministerium mit. Er müsse neu gestellt werden. “ Dabei seien sicherlich die Kosten nochmals zu prüfen.“ Das Ministerium begrüße die geplanten Maßnahmen „grundsätzlich“, heißt es in Mainz, „allerdings müssen seitens der Stadt noch einige Aufgaben erledigt werden.“ Der Bopparder Grünen-Fraktionschef Klaus-Georg Brager rechnet „frühestens Mitte 2021 mit einer Fertigstellung des Bades.“ Rund um Boppard (Print-Ausgabe), Mitteilung von Klaus-Georg Brager, YouTube (Bersch über die Schwimmbad-Eröffnung, April 2019)
Ein Abschied in Hirzenach
Kritik am Bopparder Bürgermeister kommt auch auch von anderer Seite: Hans-Josef Karbach ist seit 35 Jahren Ortsvorsteher von Boppard-Hirzenach und tritt bei der Wahl am Sonntag nicht mehr an. Karbach, Jahrgang 1942, hat für Hirzenach viel erreicht, aber sein Verhältnis zur Bopparder Stadtspitze gilt als schwierig. Die Stadt weise nur Neubaugebiete aus und vernachlässige die Sanierung der Ortskerne, findet er. So habe sich die Einwohnerzahl von Hirzenach seit 1975 “ auf rund 280 Einwohner fast halbiert“, zitiert ihn die „RZ“. Karbach will sich im Ort weiter engagieren – u. a. für die Erhaltung der Alten Propstei und ihres Barockgartens. Rhein-Zeitung, propsteigarten.de (Website des Fördervereins)
Mittelrheinstrom wird berühmt
Die Strombojen im Prinzensteiner Fahrwasser bei St. Goar haben es jetzt auch in die „Bild“-Zeitung geschafft. In der Frankfurter Regionalausgabe erklärt Norbert Burkart die Idee, Energie aus der Rheinströmung zu gewinnen. Der Binger Ingenieur sorgt mit seinem Partner Christian Hanne gerade für die Verankerungen im Flussgrund. Im Juni soll das erste von 16 kleinen Unterwasser-Kraftwerken installiert werden. bild.de, mittelrheinstrom.de (Website des Bojen-Startups von Burkart und Hanne)
Bingen wartet auf den Bus
A propos Energiewende: In Bingen dauert es noch ein bisschen. Der mehrmals angekündigte erste Elektrobus ist noch immer nicht betriebsbereit. Laut „AZ“ muss noch getestet werden, wie er auf sehr hohe Temperaturen reagiert. Eigentlich sollte der Pannenbus längst rollen. Lieferant ist eine Firma aus dem bayerischen Memmingen. Allgemeine Zeitung
Mittelrheiner des Tages: Linus Henze
Der Koblenzer Informatik-Student hat eine Sicherheitslücke im Apple-Betriebssystem entdeckt und seine Informationen uneigennützig veröffentlicht, statt Kapital daraus zu schlagen. Vom Apple erhielt er dafür nur eine dürres „Thank you“ per Mail. Rhein-Zeitung, pinauten.de (Website von Linus Henze)
Zahl des Tages
Seit 50 Jahren stellt die SPD im eigentlich katholisch-konservativen Trechtingshausen den Bürgermeister. Zur Jubiläumsfeier trafen sich alle 4 Amtsträger seit 1969: Jürgen Ohlig (1969-1984), Hans-Willi Franceux (1984-199), Jürgen Bolzau (1999-2004) und Herbert Palmes (seit 2004). Allgemeine Zeitung
Termin des Tages
Boppard – „After Passion“ / Cinema in der Stadthalle – 20. Mai, 20 Uhr. boppard.de
Foto des Tages
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