In der Theorie müsste der Einzelhandel in Bingen florieren, denn die Kaufkraft liegt dort über dem Bundesdurchschnitt und der Tourismus bringt zusätzliches Geld in die Kassen. Tatsächlich erwirtschafteten die Binger Läden im vergangenen Jahr insgesamt fast 160 Millionen Euro – Discounter inbegriffen. Etwa ein Zehntel davon kommt über Touristen und Tagesausflügler herein. Nur in der Binger Innenstadt ist davon wenig zu spüren. In einer „AZ“-Umfrage berichten Händler von einer schwachen Jahresmitte, weniger Kundschaft und Kaufzurückhaltung wegen Krisen und politischer Unsicherheiten. „Der Sommer war schwierig“ zitiert die Zeitung Sebastian Reicherts vom Modehaus Dietz. Jetzt richten sich die Hoffnungen auf einen sonnigen Herbst mit zahlungskräftigen Kulturtouristen. Neben den saisonalen Problemen gibt es in Bingen aber auch ein strukturelle Hürde: Anders als in Boppard schneiden Bahn und Straße das attraktive Rheinufer vom Stadtkern ab. Die Neugestaltung von Fruchtmarkt und Rhein-Nahe-Eck soll das in den kommenden Jahren ändern. Ob es bis zur Buga 2029 gelingt, bleibt spannend. Allgemeine Zeitung (€), IHK Rheinhessen (Kaufkraft-Studie)
Foto: Torsten Silz / Stadt Bingen
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