Das Tafelsilber vieler Mittelrhein-Kommunen liegt abseits vom Fluss in Seitentälern und auf den Höhen: Viele Hektar Wald, idealerweise voller alter Eichen und Buchen, die Klimawandel und Käferbefall besser wegstecken als Fichten-Monokulturen. Gute Beispiele sind Oberwesel, St. Goar und natürlich Boppard, der zweitgrößte kommunalen Waldbesitzer in Rheinland-Pfalz. Auf Bopparder Gebiet werden regelmäßig die besten Hölzer weit und breit versteigert. Gerade ging u. a. eine Traubeneiche aus dem St .Goarer Stadtwald weg – für stolze 1341 Euro pro Festmeter. Das Luxus-Holz wird nicht etwa zur schnöden Möbelproduktion verwendet. Französische Küfer machen daraus hochwertige Weinfässer. Laut „Rhein-Zeitung“ schätzt die Profis das besondere Holzaroma, das Eichen aus dem rheinischen Schiefergebirge mitbringen. Weniger Waldglück als St. Goar hat die gegenüberliegende Schwesterstadt St. Goarshausen. Dort besitzt man keine 600 Hektar, sondern nur 100, und die bringen weniger Geld als Ärger. Das zuständige Forstamt muss am Ortsausgang Richtung Taunus auf einer Strecke von 650 Metern 290 Bäume kappen. Sie stehen im Hang und gefährden die Sicherheit auf der Bundesstraße 274. Der Einsatz kostet die Stadt bis zu 80.000 Euro. Rhein-Zeitung (€, Boppard / St. Goar), Rhein-Zeitung (€, St. Goarshausen)
Foto: Henry Tornow / Romantischer Rhein
Mit dem Fahrstuhl in die Hildegardzeit
Bingens Museumsdirektor Matthias Schmandt spendiert einen Gratis-Monat Hildegard. Nach der Einweihung der 3D-Visualisierung am früheren Klosterstandort Ende April wird im Mai kein Eintritt erhoben. Die virtuelle Zeitreise in Hildegards Mittelalter-Abtei ist montags und mittwochs von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr in der „Villa Herter“ in Bingerbrück möglich. Ab Juni müssen Tickets für das Museum am Strom vorgelegt werden. Allgemeine Zeitung (€), Museum am Strom
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