Redaktion

Der nächste Machtwechsel am Mittelrhein und eine Jugendherberge in Not

3 Monate nach dem Rückzug von Boppards Langzeit-Bürgermeister Walter Bersch verabschiedet sich der nächste  Alpha-Politiker in den Ruhestand. In Lahnstein übergibt Oberbürgermeister Peter Labonte sein Amt an Lennart Siefert. Es ist ein echter Generationswechsel und für manche fast ein Kulturschock. Siefert ist 27 Jahre jünger, ohne CDU-Parteibuch und eher im T-Shirt als mit Krawatte unterwegs. In der „Rhein-Zeitung“ äußert sich Labonte ungewöhnlich offen über seinen Abschied. Er deutet ein Burn-out im Jahr 2020 an und räumt ein, dass seine letzten beiden Jahre im Amt nicht die besten waren. Labonte war seit 1997 Oberbürgermeister. Er bleibt in Lahnstein wohnen und hinterlässt seinem Nachfolger die Aussicht auf blühende Stadtlandschaften: Die Bundesgartenschau-Gesellschaft investiert hier mehr als in jedem anderen Ort am Mittelrhein. Bis zur Buga wechseln noch weitere wichtige Akteure im Tal. Allein 2022 gibt es Landratswahlen im Rhein-Hunsrück-Kreis und im Rhein-Lahn-Kreis und neue Verbandsbürgermeister für Rhein-Mosel (Rhens, Spay, Brey) und Rhein-Nahe (u. a. Bacharach). Neue Köpfe sind garantiert, denn wie in Boppard und Lahnstein treten auch hier keine Amtsinhaber mehr an. Rhein-Zeitung (€)

Schamott-Schlösschen am Lahnsteiner-Rheinufer. Foto: Henry Tornow / Romantischer Rhein Touristik
Schamott-Schlösschen am Lahnsteiner-Rheinufer. Foto: Henry Tornow / Romantischer Rhein Touristik

„Bis Juni halten wir nicht noch einmal durch“

Nach 2 Jahren Corona steht der Binger Jugendherberge das Wasser bis zum Hals. Die „AZ“ hat sich mit Herbergschef Christian Kupper unterhalten, lange Zeit einer der erfolgreichsten Gastgeber am Mittelrhein. Kupper schafft unter normalen Umständen sogar Auslastung im Winter, aber Corona trifft ihn härter als normale Mittelrhein-Hoteliers. Jugendherbergen leben vor allem von Klassenfahrten und Gruppenreisen. Gerade hier hagelt es weiter Stornierungen. Die gestiegene Nachfrage nach Familienurlauben gleicht das nicht aus. 2021 verzeichnete das Haus im Stadtteil Bingerbrück keine 12.000 Übernachtungen. 20.000 wären nötig gewesen, um beim Betrieb nicht draufzuzahlen. In der „AZ“ redet Kupper nicht drumherum: „Bis Juni halten wir nicht noch einmal durch“. Allgemeine Zeitung (€), Jugendherberge Bingen

Ein Startup aus Bingen

Manchmal steckt in der Krise auch eine Chance. Pia Struck, Unternehmensberaterin aus dem Binger Stadtteil Kempten, hatte 2020 wegen Corona weniger zu tun als üblich und kam auf die Idee, eine Alternative zum klebrig-süßen Müsliriegel zu entwickeln. Mittlerweile ist daraus eine ganze Produktfamilie, eine Marke („Spicebit“) und eine Firma mit Online-Shop geworden. Die gesunden Snacks gibt es u. a. bei Edeka und Alnatura. Allgemeine Zeitung (€), Spicebit

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