Frank Zimmer

„Der Herbst hat Nerven gekostet“

Nach hektischen Lese-Wochen leeren sich im Welterbetal die Weinberge. Laut „RZ“ sind die Profis überwiegend zufrieden. Es lief besser als zwischendurch befürchtet. 2022 wird zwar kein Spitzenjahrgang, aber ein ordentlicher. Die Trockenheit im Sommer hat vor allem den jungen Reben zugesetzt, ältere Anlagen ließen sich von der Hitze weniger stressen. Die anschließende Regenperiode kam zur Unzeit, denn kurz vor der Ernte steigt das Fäulnis-Risiko. Zum Glück waren die Nächte ungewöhnlich frisch, das hielt den Schaden in Grenzen. „Der Herbst hat Nerven gekostet“, zitiert die Zeitung Florian Weingart aus Spay. Auch für Jochen Ratzenberger aus Steeg sind die alten Routinen vorbei. Er beobachtet, dass die klassischen Premium-Lagen nicht mehr automatisch die besseren Weine bringen. In diesem Jahr waren höher gelegene Parzellen mit schwereren Böden im Vorteil. „Mit Wasser waren diese Weinberge unschlagbar“, heißt es in der „RZ“. Ratzenbergers Resümee: „Der Klimawandel ist voll angekommen.“ Dazu passt auch die Erkenntnis von Albert Lambrich aus dem Oberweseler Höhenort Dellhofen. Besonders vielversprechend ist in seinem Keller gerade eine Sorte, die außerhalb von Assmannshausen eher Ausnahme als Regel ist: Spätburgunder. Rhein-Zeitung  (€)

Blick auf Oberwesel. Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Henry Tornow

Nicht um jeden Preis

900 Wohnungen, ebenso viele Stellplätze, 7.500 Quadratmeter Gewerbefläche, über 20 Meter hohe Gebäude und 460 Millionen Euro Investitionen: Was der Berliner Immobilienentwickler CG Elementum AG rund um das Industriedenkmal Löhnberger Mühler in Lahnstein plant, ist gigantisch. Oberbürgermeister Lennart Siefert hofft auf viele zahlungskräftige Neubürger, die mit ihren Steuern die leeren Stadtkassen füllen. Im Stadtrat ist man skeptischer. Der zuständige Ausschuss besteht darauf, eine nahegelegene Grünfläche zu erhalten. Der Investor wollte sie als „Mischgebiet“ ausweisen und dadurch baureif machen lassen. Rhein-Zeitung (€)

Ein neues Hotelprojekt für Bingen

Apropos Investment: Bingens alte Stadthalle am Rheinufer könnte zu einem Hotel umgebaut werden. Das denkmalgeschützte Gebäude steht nach turbulenten Jahren als Technoclub („Palazzo“) und Party-Location leer. Projektentwicklerin Dunja Endemann kalkuliert laut „AZ“ mit 70 bis 75 Zimmern. Dafür müssten Zwischendecken eingezogen und andere Eingriffe vorgenommen werden. Ob Stadt und Denkmalbehörde mitspielen, ist unklar. Allgemeine Zeitung (€), Heimat 55411 (Über die alte Stadthalle)

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