Brückenstreit 1: Die Rheingauer wollen lieber die Fähre nehmen
Man muss am Mittelrhein nicht alles verstehen. Zum Beispiel, warum der SPD-Landrat in EMS und die SPD-Kreistagsfraktion in SIM für eine Brücke kämpfen (s.u.) während man in RÜD eher auf die Fähre setzt (außer in der Stadt Rüdesheim selbst). Im Rheingau-Taunus-Kreis jedenfalls wollen die Sozialdemokraten keine Brücke zwischen Rüdesheim und Bingen, sondern lieber verlängerte Fährzeiten und idealerweise einen kostenfreien 24-Stunden-Betrieb. So erklärt es der neue SPD-Landtagskandidat Sebastian Busch aus Lorch auch im Interview mit Mittelrheingold. Laut „Wiesbadener Kurier“ rechnet man mit 117.500 Mehrkosten für eine Verlängerung und mit 470.000 Euro für die Maximalvariante, also einem Fährbetrieb auch bei Nacht. Der linksrheinische Landkreis Mainz-Bingen müsste sich beteiligen. Jetzt soll mit der dortigen Landrätin Dorothea Schäfer (CDU) verhandelt werden. Der Vorteil einer Fährlösung wäre: Die Mittelrheiner müssten nicht noch 10 oder noch mehr Jahre auf eine Brückenbau warten. Wiesbadener Kurier, Mittelrheingold (Interview mit Busch)
Brückenstreit II: Landrat Bröhr verliert vor Gericht
Der Kreistag des Rhein-Hunsrück-Kreises darf über die Mittelrheinbrücke bei St. Goar verhandeln und sogar einen Planungsauftrag vergeben. Das entschied das Verwaltungsgericht Koblenz auf Antrag von SPD, FWG und FDP. Landrat Marlon Bröhr hatte sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt. Er argumentiert, dass das Land Rheinland-Pfalz für eine Brücke zwischen St. Goar und St. Goarshausen aufkommen müsste. Wie der Kreistag entscheidet, ist keineswegs sicher. Weder Bröhrs CDU noch die klagenden Parteien verfügen dort über die absolute Mehrheit. Außerdem könnte Bröhr noch die nächste Gerichtsinstanz anrufen. SWR, Verwaltungsgericht Koblenz (Pressemitteilung)
Die IHK bleibt in Bingen
Seit der den späten 60er Jahren sind zahllose Behörden, Ämter, Schulen und Organisationen aus dem Mittelrheintal verschwunden. Darunter drei komplette Kreisverwaltungen (St. Goar, St. Goarshausen, Bingen). Die anstehende Auflösung der Verbandsgemeinde St. Goar-Oberwesel wird es nicht besser machen. Darum ist es eine gute Nachricht, wenn die IHK Rheinhessen am Standort Bingen festhält und das dortige „Dienstleistungszentrum“ sogar noch ausbaut. Der Mietvertrag in der Mainzer Straße wurde gerade für 10 Jahre verlängert. Allgemeine Zeitung , IHK (Website der Industrie- und Handelskammer Rheinhessen)
Boppard freut sich auf das neue Freibad
Wie es scheint, kann im Sommer 2019 in Boppard wieder unter freiem Himmel gebadet werden. Der Stadtrat hat der so genannten „Vorentwurfplanung“ zugestimmt; damit kann das Koblenzer Architekturbüro Krieger jetzt loslegen. Nach der Sanierung wäre es laut „RZ“ das erste Thermalfreibad in Rheinland-Pfalz. Rhein-Zeitung, architekt-krieger.de (Website der Architekten)
Foto des Tages: Sonnenaufgang über Lorch
(Mit freundlicher Genehmigung von Brigitte Fuchs)
1 Gedanke zu „Darf es eine Brücke oder doch lieber eine Fähre sein?“
Kommentare sind geschlossen.