Die Fußgänger- und Fahrradbrücke zwischen Bingen und Rüdesheim bleibt ein frommer Wunsch. Gebaut wird sie aller Voraussicht nach nicht, denn die Stadt Bingen hat bei den Planungen den Stecker gezogen. Ein Gutachten hatte „hohe rechtliche Hürden“ attestiert, die eine Genehmigung unwahrscheinlich erscheinen lassen. Die Juristen befürchten Probleme mit dem Naturschutz und der Unesco. Vielen Binger Kommunalpolitikern dürfte das 30.000 Euro teure Gutachten einer Koblenzer Anwaltskanzlei durchaus gelegen kommen. Sie haben genug mit der Neugestaltung des Fruchtmarkts und weiterer Binger Großbaustellen zu tun und wenig Lust auf ein weiteres XXL-Projekt. Ohne Binger Engagement wird auch der finanzschwache Nachbar Rüdesheim abwinken. Der Brückenplan war vom Ingelheimer Fahrrad-Enthusiasten Stefan Schweitzer initiiert worden. Seine Online-Petition kam auf fast 4.000 Unterschriften. Laut „AZ“ will sich Bingen immerhin dafür einsetzen, dass Fußgänger und Radfahrer kostenlos mit der Fähre übersetzen dürfen. Momentan akzeptiert die Bingen-Rüdesheimer Reederei noch nicht einmal das Deutschland-Ticket. Zwischen St. Goar und St. Goarshausen und auf der Kauber Fähre dagegen kommen Fußgänger mit Nahverkehrs-Flatrate gratis mit. Allgemeine Zeitung (€)
Wein geht immer
Apropos Bingen. Falls das Klima nicht ganz verrückt spielt, sind die nächsten Jahrzehnte Weinbau an der Burg Klopp gesichert. Unterhalb der Burg hat Pächter Rüdiger Huf gerade 4300 Rebstöcke gepflanzt: Riesling, Spätburgunder und Roter Riesling. Der erste Weißwein könnte 2027 probiert werden. Weinrechtlich gehört der Binger Burgberg mit seinem Grauschieferboden nicht zum Mittelrhein, sondern zum Rheinhessen. Die Lage mitten in der Stadt hat einen unschlagbaren Vorteil – bei extremer Trockenheit könnten die Jungpflanzen über den Hydranten auf der Burg bewässert werden. Stadt Bingen
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