Redaktion

Auf gute Nachbarschaft

Blick auf den Mäuseturm. Foto: RÜD Tourist AG / Rolf Wölfert

Was viele Winzer und Gastronomen begriffen haben, kommt nun auch in den Verwaltungen an: Marketing für die ganze Nachbarschaft und nicht nur für den eigenen Hinterhof macht alle stärker. Wie das geht, zeigen Bingen und Rüdesheim. An den Ufern der beiden Städte zeigen neuerdings Informationstafeln, was es gegenüber zu sehen gibt. Bingen weist auf die Sehenswürdigkeiten in Rüdesheim hin und Rüdesheim erklärt das Binger Kulturufer. Aus Sicht der Besucher ein überfälliges Angebot, denn der Blick über den Fluss gehört zu jeder Rheinreise – meistens verbunden mit der Frage, was das ist, ob sich ein Besuch lohnt und wie man hinüberkommt. Laut „FAZ“ gibt es schon seit 2011 eine Kooperationsvereinbarung zwischen Bingen und Rüdesheim. Viel Konkretes ist seitdem nicht passiert, aber jetzt wollen Bingens Oberbürgermeister Thomas Feser und sein Rüdesheimer Kollege Klaus Zapp enger zusammenarbeiten. Beide Städte bilden 2029 das Eingangstor zur Mittelrhein-Buga, Rüdesheim zählt neben Bacharach, St. Goar / St. Goarshausen und Lahnstein zu den 4 Hotspots. Frankfurter Allgemeine Zeitung (€)
Foto: Rolf Wölfert / RÜD Tourist AG

Süße Zeiten im Welterbetal

Eigentlich steht das Mittelrheintal ja für knackig-trockene Weine, aber wir können auch anders: Bei der jährliche Blindverkostung für den „Welterbe-Wein“ des Jahres gewann ein lieblicher 2022er Riesling von Martin und Thomas Philipps aus St. Goar. Die Künstlerinnen Clara Schuster und Anne Nilges gestalteten das Etikett. Den Welterbe-Wein des Jahres gibt es für 9 Euro im Online-Shop des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal oder direkt im Weingut Philipps-Mühle.

Brey ist sagenhaft

Wenn es um Rheinsagen geht, kann es Brey mit jedem Ort im Welterbetal aufnehmen. In der kleinen Gemeinde zwischen Spay und Rhens spielen allein 4 schaurig-schöne Geschichten rund um Rheinnixen, die im 19. Jahrhundert vom Engländer John Snowe gesammelt und für das britische Publikum aufgeschrieben wurden. Es dauerte über 150 Jahre, bis die Sagen zurück an ihren Ursprungsort kamen. Die 3 Mittelrheiner Michael Born, Werner Müller und Bernd Ulrich Biere erzählen sie auf Deutsch weiter, 2019 erschien das Buch „Die Nixensagen aus Brey“. Die „RZ“ erinnert noch einmal an die Neuentdeckung. Müller ist heute 87 und kennt aus seiner Kindheit noch eine andere Sagengestalt: Die „Untermutter“, eine Warnung für alle Schwimmer im Rhein. Damals hieß es im schönsten Breyer Platt: „Schwimm net su weit raus, die Unnermodder hölt dich“. Rhein-Zeitung (€), Ortsgemeinde Brey (über das Buch)

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