Frank Zimmer

Links, wo das Geld sitzt

Wer Landarzt am Mittelrhein werden möchte, braucht weder solvente Eltern noch den Bafög-Höchstsatz: Hier zahlen Kreisverwaltungen das Medizinstudium. Der Rhein-Lahn-Kreis machte den Anfang. Er unterstützt mit monatlich 500 Euro Studierende, die nach dem Examen mindestens 5 Jahre in der Region arbeiten. Das Angebot ist gut gemeint, dürfte aber schon bald nicht mehr konkurrenzfähig sein. Gegenüber auf der linken Rheinseite bereitet der Rhein-Hunsrück-Kreis ein weit attraktiveres Paket vor. Wer sich dort niederlassen will, bekommt nicht nur 500 Euro ab dem Physikum, sondern 1000 Euro von Anfang an und später sogar 1.200 Euro. Und während für Lahnstein, Braubach, St .Goarshausen oder Kaub nur angehende Allgemeinmediziner gefördert werden, finanziert man für Boppard, St. Goar oder Oberwesel auch zukünftige Internisten und Kinderärzte. Das Konzept wurde von einer fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe entwickelt, der auch 2 Mediziner aus dem Mittelrheintal angehörten: Axel Strähnz aus Oberwesel und Jürgen Mohr aus Boppard. Strähnz sitzt für die CDU im Kreistag, Mohr für die Freien Wähler. Rhein-Zeitung (€), Rhein-Lahn-Kreis (Stipendium)

Burg Rheinfels über St. Goar. Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Domink Ketz

Kulturkampf in Lahnstein

Lahnsteins Oberbürgermeister Lennart Siefert und die Vorsitzende des „Vereins zur Kulturpflege Lahnstein“ Birgit Esser werden vermutlich keine besten Freunde mehr. Die beiden streiten sich öffentlich über die Zukunft des Lahnsteiner Theaters. Essers Verein will  die städtische Bühne übernehmen, Siefert lehnt das Angebot trotz leerer Kassen ab und rechnet vor, dass die Stadt am Ende noch draufzahlen müsste. Der Ton wird zusehends giftig. Beide Parteien beharken sich in Form von Briefen, die umgehend bei der „RZ“ landen und dort genüsslich zitiert werden. Ein Grund für die Klimakrise im Lahnsteiner Kulturleben ist die Entlassung von Intendant Friedhelm Hahn. Siefert will Hahn loswerden und eine neue Theaterleitung installieren. Der Fall liegt jetzt beim Arbeitsgericht. Fortsetzung folgt. Rhein-Zeitung (€)

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