Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ sieht das Welterbetal auf dem Weg der Besserung. 20 Jahre nach der Verleihung des Unesco-Titels scheine „der Niedergang gestoppt“, heißt es im Artikel von Oliver Bock. Der Wiesbaden-Korrespondent der „FAZ“ sprach u. a. mit dem langjährigen Rheingauer Welterbe-Dezernenten Karl Ottes, mit Rhein-Hunsrück-Landrat Volker Boch und mit Nadya König-Lehrmann vom Zweckverband Welterbe. Demnach wäre ohne das Welterbe-Prädikat deutlich weniger Fördergeld geflossen und wichtige Projekte hätten nicht stattfinden können. Ottes nennt Beispiele aus Rüdesheim und Lorch: Die Wiederbelebung des Osteinschen Parks mitsamt der Sanierung des angrenzenden Niederwalddenkmals und die Rettung des Hilchenhauses. Auch bei der Bevölkerungsentwicklung sieht es wieder besser aus. Heute leben im Welterbegebiet 4.000 Menschen mehr als im Jahr 2015. In die Rechnung fließt allerdings auch die Großstadt Koblenz mit ein; in kleineren Rheingemeinden gibt es nach wie vor demografische Probleme.
Boch, als designierter Vorsteher des Welterbe-Zweckverbandes quasi Mittelrheiner Nr. 1, verweist in der „FAZ“ auf „massive Verbesserungen“ beim Schutz vor Bahnlärm und auf Investitionen junger Winzer in den Steillagen-Weinbau. Trotzdem bleibt noch viel zu tun. Der Tourismus laboriert noch an Long Covid, die gemeinsame Mittelrhein-Identität muss weiter wachsen und dann wäre da noch die Brückenfrage. „Blühende Landschaften“ habe der Unesco-Titel noch nicht geschaffen, zitiert die „FAZ“ den Rüdesheimer Welterbe-Veteranen Ottes. Dafür soll die Buga 2029 sorgen. Frankurter Allgemeine Zeitung (€)
Schweres Gerät in Rüdesheim
Nicht allen im Tal wird es gefallen, aber das Rüdesheimer Motorradspektakel „Magic Bike“ dreht nach 2 Corona-Jahren wieder voll auf. „Vielleicht sind es so viele wie nie“ zitiert der „Wiesbadener Kurier“ Veranstalterin Vera Jung. Sie rechnet am langen Fronleichnams-Wochenende mit rund 30.000 Besuchern. Die Rüdesheimer Polizeichefin Kerstin Singhof hat sich auf 15.000 Motorräder eingestellt. Das wären mehr Maschinen als Rüdesheim Einwohner hat. Wiesbadener Kurier (€)
Blumenklau in Bingen
Die „AZ“ berichtet über Wild-West-Methoden in öffentlichen Grünanlagen. Was die städtischen Gärtner pflanzen, wird schon mal ungeniert ausgebuddelt und mitgenommen. „Da kommen Leute mit Schäufelchen und Tüte mitten am Tag zum Kübel in der Fußgängerzone“, weiß Jürgen Port. Der frühere Stadtbürgermeister von Oberwesel ist hauptamtlich Büroleiter und Pressechef der Binger Verwaltung. Besonders beliebt sind die Balkon-Klassiker Geranien, Fuchsien, Buntnesseln und Edellieschen. Bis zu 1000 Euro kostet die Stadt der Blumenklau jedes Jahr, Arbeitsaufwand fürs Nachpflanzen nicht eingerechnet. Allgemeine Zeitung (€)
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