Redaktion

100 Prozent Buga und ein Riesenrad für Rüdesheim

Rüdesheim am Rhein, Hafenpark. Foto; Buga 2029

Die Buga 2029 hat ihre entscheidende Finanzierungsrunde überstanden. Alle 57 Gemeinden, Städte, Verbandsgemeinden und Landkreise im Welterbetal wollen trotz knapper Kassenlage ihren Anteil am Bundesgartenschau-Budget um insgesamt rund 778.000 Euro erhöhen. Die Summe ist im Vergleich zum Gesamtbudget gering, aber nicht ohne Brisanz: Jede einzelne Ortsgemeinde hätte mit einem Veto vieles blockieren können. Wie viel eine einzelne Kommune zahlen muss, hängt von ihrer Einwohnerzahl ab. Auf Bingen z. B. entfallen knapp 82.000 Euro Mehrkosten, gestreckt über einen Tilgungszeitraum bis zum Jahr 2054. Das meiste Geld bringen die Bundesländer mit: Rheinland-Pfalz legt noch einmal 20 Millionen drauf, Hessen 4,2 Millionen. Die Buga-GmbH selbst will mehr erwirtschaften als zunächst geplant. Sie kalkuliert mit zusätzlichen 9,1 Millionen Euro Einnahmen durch Eintrittsgelder, Lizenzen u. ä. Der gesamte Buga-Etat erhöht sich gegenüber der ursprünglichen Planung von 108 auf 142 Millionen Euro. Zum Vergleich: Für die Bundesgartenschau 2011 in Koblenz wurden laut SWR 102 Millionen Euro veranschlagt. Die optimistischen Kalkulationen für 2029 waren spätestens seit dem Lieferketten-Chaos und der Inflation der frühen 20er Jahre reif für den Schredder. Pressemitteilung des Zweckverbandes Welterbe (per E-Mail), Allgemeine Zeitung (€, Bingen), SWR (Buga-Zahlen, 2024)
Foto: Buga 2029 gGmbH

Ein Riesenrad für Rüdesheim

Die Tourismusort Nr. 1 im Mittelrhein startet mit einer schwindelerregenden Attraktion in die Saison. Vom 1. Mai bis zum 9. Juni dreht sich im Hafenpark das „Rüdesheim Eye“, ein fast 50 Meter hohes Riesenrad. In den 36 Gondeln können bis zu 216 Personen mitfahren. Aufgestellt und betrieben wird es vom Bonner Schaustellerunternehmen „Kipp Skyevents“ (kein Namenswitz), die städtische Tourismusgesellschaft FreGe unter Leitung von Dirk Stuckert kümmert sich um das Drumherum, z. B. um das Rahmenprogramm mit Weinproben lokaler Winzer. Laut „Wiesbadener Kurier“ dreht sich das „Rüdesheim Eye“ an 7 Tage pro Woche – sonntags bis donnerstags von  11 bis 21 Uhr und freitags und samstags bis 22 Uhr. Das reguläre Ticket kostet 8 Euro; es gibt Sondertarife für Kinder bis 12 Jahren (6 Euro), Familien, Reisegruppen und Schulklassen Wiesbadener Kurier (€)

Daumen im Wind

Bis in die 70er Jahre hinein gab es am Mittelrhein eine besondere Art von Anhaltern: Lotsen, die meistens nur per Autostopp zu ihrem nächsten Einsatz kamen. Damals wagte sich kaum ein Kapitän ohne ortskundige Navigatoren durchs „Gebirge“ zwischen Binger Loch und Loreley. Der Lotse steuerten das Schiff zwischen den Untiefen hindurch und stieg aus, wenn die Gefahrenstrecke überwunden war – und musste sehen, wie er wieder zurückkam. Die Rheinregulierung machte den Job überflüssig, aber die Erinnerung an die Männer mit der Kapitändsmütze ist am Mittelrhein immer noch lebendig. In Bingen sorgt dafür das ehrenamtlich geführte Lotsenmuseum am Rheinufer. Der SWR hat dort vorbeigeschaut und mit den Zeitzeugen Ulrich Kunkel und Fritz Neureuther gesprochen. SWR (Video)

Foto des Tages

Jetzt den Mittelrheingold-Newsletter abonnieren

Mittelrheingold Auslese: Jeden Freitag die wichtigsten Mittelrhein-Themen auf einen Blick. Hier geht’s zum kostenlosen Abo.

Schreiben Sie einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden..