Die Erwartungen der Bundesgartenschau 2029 an die Stadt Koblenz sind bekannt: Viele Gäste und noch mehr Hotelzimmer. Aber was erwarten eigentlich die Koblenzer von der Buga? Eine Umfrage der Stadtverwaltung ergab eine lange Wunschliste. Vieles dreht sich um das, was man im Planerdeutsch „Aufenthaltsqualität“ nennt. Die Koblenzer wollen keine spektakulären Extra-Attraktionen, sondern eine nette Innenstadt mit Trinkwasserspendern, viel Grün, Schattenplätzen im Hochsommer und sanierten Altbauten, dazu vielleicht ein Marktfrühstück nach Mainzer Vorbild, Open-Air-Konzerte, Lesungen unter freiem Himmel und im Idealfall ein Skulpturenpark, eine Bühne und ein Abenteuerspielplatz auf dem Fort Asterstein. Das Problem ist natürlich das Geld. Koblenz fehlen Millionen im Haushalt und die eigentlichen Buga-Gelder fließen vorzugsweise nach Lahnstein, St. Goar, St. Goarshausen, Bacharach und Rüdesheim. Rhein-Zeitung (€)
Foto: Henry Tornow / Romantischer Rhein Touristik
Der Kampf ums Tempolimit
Wenn es nach der Lärmschutzinitiative „Pro Rheintal“ geht, könnte eine private Klage Tempo 50 für Güterzüge erzwingen. Laut „Wiesbadener Kurier“ denkt der Assmannshäuser Klaus Backes über juristische Schritte gegen die Bahn nach, „Pro Rheintal“ würde unterstützen. Backes wohnt direkt an den Gleisen und argumentiert mit gesundheitlichen Problemen. Einzelheiten über einen möglichen Gang vor Gericht sind noch nicht bekannt. Wiesbadener Kurier (€), Pro Rheintal (Bürgerinitiative)
Comeback in Braubach
Der Braubacher Weihnachtsmarkt ist nicht totzukriegen, weder durch Corona noch durch Altstadt-Baustellen. Am 2. Adventswochenende öffnen erstmals seit 2019 wieder die Buden im historischen Stadtkern. 15 Stände wurden schon angemeldet. Für Weihnachtsstimmung sorgt u. a. ein 10 Meter hoher Christbaum aus dem Braubacher Stadtwald. Rhein-Zeitung (€)
Foto des Tages
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Wünsch dir was:
Koblenz hat von der letzten Buga ordentlich profitiert und die Bevölkerung die verbesserte Lebensqualität zu schätzen gelernt. Das ist doch erfreulich. Eine lebenswerte Stadt für Bewohner, Touristen und alle anderen Menschen ist wünschenswert. Dinge wie Trinkwasserspender (nicht nur im Sommer); kostenfreie, saubere und geöffnete öffentliche Toiletten (besonders toll sind die, die in irgendeinem Rathaus sind und auf die in der ganzen Stadt mit Schildern hingewiesen wird, ohne, dass dabei steht, dass die Öffnungszeiten der WCs denen des Rathauses o.Ä. entsprechen, sprich Mittwochs und Freitags zwischen 10-13 Uhr), Schatten, Bänke, Kultur, Spielplätze sollten selbsverständlich sein.
Es ist bedauerlich, dass die Städte und Kommunen auf so seltsame Geldverteilungsprogramme wir die Buga hoffen, um solche Verbesserungen umzusetzen, es sollten stattdessen möglich gemacht werden, so etwas über den Haushalt zu regeln, ohne, dass die Finanzwächter sich beschweren. Das ist Daseinsvorsorge. Wie Schwimmbäder und Feuerwehr.
Tempolimit:
Ich verstehe den Anwohnerwunsch nach weniger negativen Einflüssen durch den Bahnbetrieb. Was ich nicht verstehe, ist warum ein Tempolimit gefordert wird. Die langfristige Perspektive ist: So, wie in manchen Gegenden Windräder stehen, Stromtrassen gebaut werden, Felder bestellt werden, usw. ist es, aufgrund der geographischen Gegebenheiten, strategisch logisch und gesamtgesellschaftlich sinnvoll, den Bahnverkehr im Mittelrheintal auszubauen, d.i. schneller zu fahren, höher zu takten, den Durchsatz zu erhöhen. Das wird auch (hoffentlich) sich so entwickeln, um Verkehr von der Straße zu bekommen, um Europa in Nord-Süd-Richtung zu verbinden, den Anschluss an den Gotthardtunnel zu leisten. Die Landschaft ist einzigartig, langes Flussbett, also niedriges Gefälle, verhältnismäßig wenige Kurven, Nordsee, Alpen, Rhein(häfen), Rhein-Main-Gebiet, chemische Industrie, Köln/Bonn, Deutschland, Frankreich. Es gibt keine Alternativtrasse.
Die Lebensqualität im Zug-durch-Gebiet leidet darunter schon seit Jahren, das ist nicht neu. An der Lautstärke und den Vibrationen lässt sich langfristig etwas machen, das geforderte Tempolimit ist nur eine kurzfristige Verbesserungsmöglichkeit. Der Verkehr wird mehr.