Was macht die Weiße Flotte eigentlich im Winter? Das Beispiel Bingen-Rüdesheimer zeigt: Alles mögliche und einiges davon mit Partnern, auf die man nicht sofort kommen würde, zum Beispiel mit einem Winzer als Werftbesitzer. Wichtigster Technik-Dienstleister der Bingen-Rüdesheimer ist nämlich eine kleine, aber sehr mittelrheinische Aktiengesellschaft, die Rheinwerft Bingen AG im Stadtteil Kempten. Es dürfte die einzige Werft in Deutschland sein, die von einem Weinmacher geführt wird. Alleiniger Vorstand der AG ist Stephan Fendel vom Oberweseler Weingut Weiler-Fendel. Um den technischen Betrieb kümmert sich 80-Plus-Ingenieur Dieter Schäfer. Was nach ZDF-Vorabendserie klingt, ist für die Bingen-Rüdesheimer eine Frage der ökonomischen Vernunft, denn die Rheinwerft Bingen ist die einzige verfügbare Schiffswerkstatt zwischen Speyer und Bonn. Die Reederei hat sich darum am Reparaturbetrieb beteiligt, laut „AZ“ mit 12 Prozent. Im Winterhalbjahr liegt dort allerdings immer nur ein Teil der Flotte. Es werden immer noch Schiffe für Sonderfahrten gebraucht, z. B. zur „Weihnachtsburg“ Rheinstein, für „Weihnachts-Brunch“-Touren und an Silvester. Der reguläre Fährbetrieb zwischen Bingen und Rüdesheim – auch ein Teil des Reedereigeschäfts – geht sowieso weiter. Und dann wäre da noch das betriebswirtschaftliche Tagesgeschäft für Geschäftsführer Oliver Pohl: Marketingpläne, Messebesuche, Personalaufbau und andere Vorbereitungen für die kommende Saison. Die Bingen-Rüdesheimer beschäftigt rund 40 Mitarbeitende und betreibt 4 Ausflugsschiffe und 3 Autofähren. Allgemeine Zeitung (€), Bingen-Rüdesheimer
Foto: Dominik Ketz / Stadt Bingen
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