Redaktion

Windkraft und Sturm der Empörung

Windräder hinter der Marksaburg. Fotomontage: Bündnis Kulturlandschaft Romantischer Rhein

Der geplante „Windpark Lahnhöhe“ bringt Landschaftsschützer auf die Barrikaden. Laut „RZ“ hat die Bürgerinitiative „Bündnis Kulturlandschaft Romantischer Rhein“ eine Koblenzer Anwaltskanzlei eingeschaltet, Kontakt zur Unesco-Vertretern aufgenommen und das rheinland-pfälzische Innenministerium alarmiert. Die Aktivisten um den Dahlheimer Ortsbürgermeister Marco Jost befürchten Landschaftsfraß und die Zerstörung von Sichtachsen u. a. rund um die Marksburg. Das geplante Windpark-Areal liegt zwar nicht unmittelbar im geschützten Welterbegebiet, aber die bis zu 16 Windräder dürften kaum zu übersehen sein. Der Koblenzer Energieversorger EVM kalkuliert mit einer Gesamthöhe von 270 Metern. Zum Vergleich: Deutschlands größtes Hochhaus, der Commerzbank-Tower in Frankfurt (56 Etagen) ist 11 Meter kürzer. An dem Projekt wollen neben der EVM 4 kommunale und ein privater Grundeigentümer verdienen, die Stadt Lahnstein, die Ortsgemeinden Becheln, Frücht und Schweighausen und der westfälische Großgrundbesitzer Sebastian Graf von Kanitz, dessen Familie auch das gleichnamige Weingut in Lorch gehört. Die Investoren argumentieren mit sauberem Strom für bis zu 200.000 Menschen. Wo die 16 Windräder genau stehen sollen, werde noch geprüft, heißt es. Rhein-Zeitung (€), EVM (Pressemitteilung zum Projektstart)
Visualisierung: Bündnis Kulturlandschaft Romantischer Rhein / Marco Jost

Aufstand in Dellhofen

Offener Streit ist im Oberweseler Stadtrat eher die Ausnahme. Man regelt Dinge lieber geräuschlos und manchmal auch im Dunklen. Kurz vor der Bürgermeisterwahl flogen laut „RZ“ aber dann doch die Fetzen. Auslöser waren Proteste im Höhenort Dellhofen: Rund 200 von ca. 350 Wahlberechtigten unterschrieben eine Resolution gegen die städtischen Pläne für ihre ehemalige Kirche; sie verlangten einen Neustart und bessere Kommunikation mit den Menschen vor Ort. Nach „hitzigen Debatte, bei der es mitunter laut wurde“ (O-Ton „RZ“) kam ein halbes Zugeständnis heraus. Es soll Änderungen im Detail geben, aber im Grundsatz bleibt es bei den Planungen von Architekt Hubertus Jäckel. Von der Dellhofer Kirche steht nur noch der Turm. Das frühere Kirchengelände wird Begegnungsstätte und Dorfzentrum. Rhein-Zeitung (€)

Erfolg hoch 3

Hinter dem sperrigen Namen „Bücherei hoch 3“ („Bücherei³)“ verbirgt sich eines der größten Erfolge der Binger Stadtpolitik seit langem. 2020 bezog die Stadtbibliothek nach jahrelangem Provisorium ihren Neubau. Es ist nicht nur architektonisch ein Gewinn. Die Bücherei unter Leitung von Julia Löffler erfand sich neu und wurde unter dem Motto „Lesen, Lernen, Leute treffen“ zum Binger Wohnzimmer. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Einrichtung fast 40.000 Besuche, 23 Prozent mehr als 2019. Allgemeine Zeitung, Stadt Bingen (Bücherei)

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