Die Bürgermeisterwahl in St. Goarshausen ist abgesagt. Laut „RZ“ hat sich für den ehrenamtlichen Posten kein einziger Kandidat gefunden. Plan B wäre jetzt, dass anstelle der Bevölkerung jetzt der Stadtrat jemanden aus seinen Reihen bestimmt, aber auch dort gibt es offenbar keinen Interessenten. Die 1.300-Einwohner-Stadt gilt als schwer regierbar, sie hat innerhalb von 8 Jahren 5 Bürgermeister verschlissen. Zuletzt warf Anna-Maria Ledwinka nach nur 8 Monaten hin. „So, wie es aktuell läuft, geht es einfach nicht weiter“, zitiert die Zeitung den 1. Beigeordneten Daniel Daum. Er führt provisorisch die Geschäfte, ist aber nicht immer vor Ort. In St. Goarshausen ballen sich gleich mehrere Probleme: Zur chronischen Überforderung ehrenamtlich Engagierter und der üblichen miserablen Finanzausstattung kommen hier noch ein traditionell zerstrittener Stadtrat und außergewöhnliche Herausforderungen in Form von Loreley-Bühne und Bundesgartenschau 2029. Allerdings ist St. Goarshausen nicht die erste Mittelrhein-Stadt ohne Oberhaupt. 2019 fand sich auch in Bacharach kein Kandidat, bis zur Wahl von Philipp Rahn 2022 blieb alles an den ehrenamtlichen Beigeordneten hängen. Stromaufwärts in Lorch und Rüdesheim herrscht dagegen reges Interesse. Bei den dortigen Bürgermeisterwahlen am 14. September sind je 3 Bewerber im Rennen. Wie in Hessen allgemein üblich, werden die Bürgermeister dort professionell bezahlt. Rhein-Zeitung (€)
Foto: Andreas Pacek, fototour-deutschland.de/Romantischer Rhein Tourismus GmbH / CC BY 4.0
Frisches Geld für Bacharach
Apropos Bacharach: Finanziell ist die Stadt mindestens so ausgepowert wie St. Goarshausen, aber zum Glück fließen immer wieder Fördermittel. Aus dem Programm „Lebendige Zentren – Aktive Stadt“ gibt es jetzt bis zu 5,9 Millionen mehr als geplant. Das Gesamtbudget kann so auf 14,9 Millionen wachsen. Allerdings muss die Stadt 1,2 Millionen Euro Eigenanteil aufbringen. Das Geld ist vor allem für die Sanierung des historischen Rathauses und der Stadtmauer bestimmt. Außerdem soll in Gehwege und Grünflächen an der B 9 investiert werden. Allgemeine Zeitung (€), Innenministerium RLP (Pressemitteilung)
Neustart in Heimat No. 5
Auch wenn Linda Butz nicht zu ersetzen ist: Es gibt einen Nachfolger für ihr legendäres Bistro-Projekt „Heimat No 5“ in der Binger Salzstraße. Laut „AZ“ übernimmt im kommenden Monat Daniel Plaumann, der Inhaber von „Danitos Toastaduria“ in Bingen-Büdesheim. Plaumann hatte das Cafe´mit Rösterei Ende 2023 eröffnet. Am Standort in der Salzstraße will er neben hauseigenem Kaffee und Kuchen vom Bio-Bäcker auch wechselnde Mittagsgerichte anbieten. Dabei setzt er auf die Nähe zum Rheinufer. Heimat No 5 wurde 2017 von der Binger Unternehmerin Pia Struck und Schauspieler Karsten Dörr („Die Fallers“) gegründet und später an Gastro-Profi Linda Butz verpachtet. Allgemeine Zeitung (€)
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