Redaktion

„Unser Ziel ist es, den Rhein erlebbar zu machen“

Bopparder Rheinallee ab 2028 - Visualisierung: Franz Reschke Landschaftsarchitekten

Am Bopparder Ufer wird’s ernst. Die Stadt hat das Berliner Architekturbüro Franz Reschke offiziell mit der Umgestaltung der Rheinallee beauftragt. Reschke entwickelt im ersten Schritt eine „Vorplanung“, die dann noch einmal diskutiert und bei Bedarf geändert wird. Es geht um rund 1,2 Kilometer Promenade in bester Bopparder Lage. „Unser Ziel ist es, den Rhein erlebbar zu machen“, sagt Bürgermeister Jörg Haseneier. Die Uferstraße mit Retro-Charme soll zu einer autofreien Flaniermeile umgebaut werden. Franz Reschke Landschaftsarchitektur (FRL) mit Sitz in Berlin-Kreuzberg hatte sich im Ausschreibungswettbewerb gegen 16 Konkurrenten durchgesetzt. In Boppard hatte der Entwurf für Unruhe gesorgt, denn die Visualiserungen zeigen viel Straßenpflaster und weniger Grün als gedacht. Kein Grund zur Sorge, versichert der Bürgermeister in einer Pressemitteilung. Es werde keine zusätzliche Fläche versiegelt und – O-Ton – „auch die Bäume sollen erhalten bleiben.“ Stutzig macht etwas anderes: In Haseneiers 372 Wörter langem Statement kommt gleich zweimal die Formulierung „ambitioniert“ vor. Demnach ist die neue Rheinallee ein „gestalterisch ambitioniertes Großprojekt“ mit „ambitioniertem Zeitplan“, im Behördendeutsch häufig eine Umschreibung für ein organisatorisches Himmelfahrtskommando. Das XXL-Projekt soll rund 10 Millionen Euro kosten und Anfang 2028 abgeschlossen sein. Stadt Boppard, Franz Reschke Landschaftsarchitektur
Visualisierung: FRL

Millionengewinn im Mittelrhein-Klinikum

Apropos Boppard. Noch ist nicht ganz klar, wer das Bopparder Krankenhaus und seine Schwesterkliniken in Koblenz, Mayen und Nastätten („Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein“) kauft. Die kommunalen und kirchlichen Gesellschafter verhandeln mit dem Münchner Sana-Konzern. Er soll die Mehrheit übernehmen und sanieren. Ganz hoffnungslos ist die Lage des Gemeinschaftklinikums aber nicht. Laut Kreis Mayen-Koblenz konnte es im vergangenen Jahr 1,5 Millionen Euro Gewinn erwirtschaften. Noch vor wenigen Monaten galt die mittelrheinische Krankenhausgruppe als zu abgebrannt, um das Weihnachtsgeld pünktlich zu überweisen. SWR

Halali in Bingen

Im Binger Wald wird nicht so viel geschossen ,wie es die Stadt Bingen gerne hätte. Ihr gehören die meisten Flächen und sie investiert viel Geld in die Wiederaufforstung. Um die Jungpflanzen vor dem Wild zu schützen, müssten für mehrere 10.000 Euro Zäune angeschafft werden. Einfach mehr zu jagen wäre die natürlichere Lösung. Weil die Pächter das nicht schaffen, droht jetzt Ärger mit der Stadt. Allgemeine Zeitung (€)

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1 Gedanke zu „„Unser Ziel ist es, den Rhein erlebbar zu machen““

  1. Boppard: „Den Rhein erlebbar machen“ – Im Bereich Boppard ist der Rhein ein kanalisierter Fluss, eine Wasserstraße mit hoher Frequenz. Was davon ist denn momentan nicht erlebbar?
    Abgesehen davon ist es meiner Ansicht nach begrüßenswert, eine so kleine Stadt wie Boppard von Autos zu entlasten, um Platz für Menschen per pedes zu schaffen. Warum dieser dann allerdings genauso versiegelt bleiben soll, wie er es bisher durch Asphalt, Trottoir etc. ist, verstehe ich nicht. Eine Flaniermeile soll doch zum Flanieren und eben auch Verweilen einladen, deshalb darf sie auch Abwechslung bieten, Bepflanzung und Nischen, öffentliche Toiletten und Fressalien.

    Bingen/Jagd:
    Wenn sie gefragt werden, warum man sie braucht, antworten Jäger häufig mit ihrer Funktion zur Regulation der Wildbestände. Wieso in diesem Zusammenhang z.t. angefüttert wird, habe ich noch nie verstanden. Wieso die Jagd über Jagdpachten als eine Art ländlicher Freizeitspaß organisiert wird, wenn es um den Schutz der Wälder und Biotope geht, auch nicht. Ich kenne einige, die im Tal bei diesem Spiel mitspielen, den reichen Jagdpächter aus dem Pott, alte Männer aus der lokalen Bevölkerung, die sich aus Tradition mit einem Schnaps auf die Treibjagd vorbereiten und mit ihren Jimnys die Wanderer und Radler vor sich herjagen, die ganz jungen Kerls, die mit einer Warnweste durch den Wald rennen, um Wild aufzuscheuchen und hoffentlich nicht getroffen zu werden (s. Schnaps), die Leute, die nächtelang ansitzen, nur, um dann außer dem großen Hirsch, den sie für den Pächter stehen lassen müssen, nichts finden, gelangweilte und unterforderte Jagdhunde, die nicht gesellschaftsfähig sind, usw.
    Vielleicht bedarf es einer Veränderung dieses etablierten Systems unter der Berücksichtigung der neuen Ziele, die sich in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Die Kommunen wollen Tourismus, den Wald als Kapitalanlage und (im Idealfall) Sicherheit für die Bevölkerung, unter diesen Geischtspunkten würde mich interessieren, wie man Jagd gestalten könnte.

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