Redaktion

Tante Marion ist die Beste

Kaub am Rhein. Foto: Henry Tornow / Romantischer Rhein

8.000 Euro sind am Mittelrhein nicht viel Geld, ein Meter Radweg kostet manchmal mehr. Aber für den Einzelhandel in Orten wie Kaub und Osterspai zählt jeder Cent. Umso wichtiger ist die Unterstützung des Mainzer Innenministeriums, die kurz vor dem Jahreswechsel angekommen ist. Laut „RZ“ gibt es je 8.000 Euro Betriebskostenzuschuss für den genossenschaftlich organisierten Dorfladen in Osterspai und für den privat betriebenen Supermarkt „Tante Marion“ in Kaub. „Tante Marion“ widmet die Zeitung einen ganzen Artikel. Das Geschäft im Herzen der kleinen Altstadt ist legendär. Inhaberin Marion Gros stieg 2019 ein und rettete es vor der Schließung. O-Ton: „Kaub ohne diesen Laden – das konnte man sich eigentlich gar nicht vorstellen“. „Tante Marion“ ist Lebensmittelladen, Kiosk, Kommunikationszentrale und Bäckerei – hier gibt es sogar am Sonntagvormittag frische Brötchen. Rhein-Zeitung (€), Tante Marion (Website des Kauber Lieblingsladens), Osterspai (Dorfladen)
Foto: Henry Tornow / Romantischer Rhein

Ein Start-up aus Brey

Holz und Mittelrhein passen gut, die Region zählt zu den waldreichsten in Deutschland. Aber auf die Verbindung von Holz und Babymode vom Mittelrhein muss man erst einmal kommen. In Brey ist vergangenes Jahr „Eve + Olive“ an den Start gegangen, ein Online-Shop für nachhaltige Babykleidung aus Lyocell. Der ungewöhnliche Stoff wird aus aus zertifizierten Holzfasern gewonnen und ist laut Werbung „sanft wie Seide, wärmend wie Wolle und leicht wie Leinen“. Die Gründerinnen Johanna Dicks, 28, und Julie Meyer, 27, sind gerade beim rheinland-pfälzischen Start-up-Wettbewerb Pioniergeist ausgezeichnet worden, einer Initiative der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz. Rhein-Zeitung (€, mit Video), Eve + Olive

Bacharach mit Auszeichnung

Apropos Auszeichnung: Der „Professor-Müller-Thurgau-Preis“ der Hochschule Geisenheim gehört zu den renommiertesten Awards für Weinexperten in Deutschland. 2024 ging der Wein-Oscar nach Bacharach. Der dortige Weingutsgründer und langjährige Geisenheimer Professor Randolf Kauer „prägte Generationen von Studierenden“, heißt es auf der Website der Hochschule. Kauer ist der zweite Bacharacher, der den Pott holt. 2014 gewann VDP-Winzer und Geisenheim-Absolvent Peter Jost („Hahnenhof“). Der Preis ist nach dem Schweizer Botaniker und Rebzüchter Hermann Müller-Thurgau (1850 – 1927) benannt, der ebenfalls in Geisenheim lehrte. Rhein-Zeitung (€), Hochschule Geisenheim

Gilbert und der Kupferkessel

Die Lorcher Winzerbrüder Gundolf und Gilbert Laquai haben mit Weinbau eigentlich genug zu tun . Ihr 23-Hektar- Weingut ist eines der größten im Welterbetal. Die Laquais gelten als Pioniere im Steilhang; sie haben als erste im großen Stil Rebzeilen quer angepflanzt, ein Vorteil u. a. in Zeiten des Klimawandels. Aber wenn es um Hochprozentiges geht, gelten die überlieferten Traditionen. Laut „Wiesbadener Kurier“ arbeitet im Weingut die wahrscheinlich älteste Brennerei-Anlage weit und breit, ein Kupferkessel aus dem Jahr 1924. Wirtschaftlich spielt der Trester kaum noch eine Rolle, aber die gut gepflegte Oldie-Apparatur Marke „Offenbacher Dampfkesselfabrik & Eisengießerei Philipp Loos“ bleibt. Früher ernährte sie die ganze Familie, Spirituosen verkauften sich früher noch besser als Wein. Das im Grundbuch eingetragene Brennrecht der Familie geht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Wiesbadener Kurier (€)

Schwarz ist die Hoffnung

Wo wir gerade in Lorch sind: Der „Wiesbadener Kurier“ hat hier ein Politik-Talent mit bundesweiten Ambitionen ausgemacht. Nicolas Kunz ist gerade zum stellvertretenden Deutschland-Vorsitzenden der CDU-Jugendorganisation Schüler Union gewählt worden. Der 20-Jährige studiert Jura in Mainz und tritt bei den hessischen Kommunalwahlen im kommenden Jahr für die Lorcher Stadtverordnetenversammlung an. Wiesbadener Kurier (€)

Video: Ein Dörscheider in Oberstdorf

Eigentlich sollte Profi-Koch Ludger Fetz den Dörscheider Landgasthof seiner Eltern übernehmen. Ein Urlaub im Allgäu und eine junge Frau aus Oberstdorf kamen dazwischen. Fetz heiratete, entschied sich für die Gastronomie seiner bayerischen Schwiegereltern und machte aus deren rustikalen Betrieb („Es gab sechs oder sieben Gästezimmer, alle mit Waschbecken im Raum und einer Gemeinschaftsdusche auf dem Flur“) ein 4-Sterne-Hotel („Das Freiberg“). Heute ist er einer der renommiertesten Gastgeber in Oberstdorf. Der „BEN-Kurier“ hat Fetz besucht und bringt seine Geschichte u. a. auf YouTube. Fetz‘ Brüder blieben übrigens am Mittelrhein und machten in der Heimat Karriere: Heinz-Uwe baute in Dörscheid ein modernes Weingut mit Brennerei auf, Marcus entwickelte aus der elterlichen Dorfgastronomie heraus „Fetz das Loreleyhotel“, einen der Top-Betriebe im Welterbetal. YouTube

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