Das Finanzamt in St. Goar scheint bald Geschichte zu sein, aber für das ebenso stattliche wie überdimensionierte Dienstgebäude aus dem 18. Jahrhundert ist ein interessanter Nachmieter im Gespräch: Die Bundesgartenschau-Gesellschaft. Sie braucht eine neue Bleibe, weil das Team wächst und die Büros im früheren Verbandsgemeinde-Rathaus in Oberwesel spätestens 2026 aus allen Nähten platzen. St. Goar wäre die perfekte Alternative. Die Stadt liegt zentral im Welterbetal, wird 2029 zu den wichtigsten Schauplätzen der Bundesgartenschau gehören und verfügt anders als Bacharach, Oberwesel oder St. Goarshausen über eine ausreichend große Immobilie. Unklar ist nur, ob, wann und unter welchen Umständen das Finanzamt auszieht. Ebenso wie im gegenüberliegenden St. Goarshausen ist es längst keine eigene Behörde mehr, sondern nur noch eine Außenstelle des Finanzamts Koblenz mit wenigen Mitarbeitern und überschaubaren Öffnungszeiten. Dass der Standort zur Disposition steht, wurde im vergangenen Herbst bekannt. Damals war von nur noch 4 verbliebenen Beamten die Rede, die teilweise im Home Office arbeiten. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Nach Mittelrheingold-Informationen bezieht sich die Zahl nur auf den Service-Bereich mit Publikumsverkehr. Daneben arbeiten noch weitere Finanzbeamte im Gebäude. Insgesamt soll es allein in St. Goar fast 30 Planstellen geben. Laut „RZ“ lässt das Finanzministerium gerade ein „Standortkonzept“ entwickeln, das – O-Ton Behörde – „die Bedarfe der Bevölkerung als auch die der Bediensteten angemessen berücksichtigt.“ Die Frage der Flächennutzung würde sich 2030 übrigens erneut stellen – nach der Bundesgartenschau wird die Buga-GmbH plangemäß abgewickelt. Rhein-Zeitung (€)
Foto: Wikipedia / Kolibri / Creative Commons
Das teuerste Einfamilienhaus von Bingen
Apropos großzügige Immobilien. In Bingen steht ein Haus zum Verkauf, dessen Käufer vermutlich so viele Steuerberater beschäftigen könnte wie es in St. Goar Finanzbeamte gibt. Die „repräsentative Unternehmervilla in Binger Toplage“ (687 Quadratmeter Wohnfläche, 3.438 Quadratmeter Grundstück), ist laut Sparkasse Rhein-Nahe zwar renovierungsbedürftig, soll aber trotzdem 2.950.000 Euro kosten. Dafür gibt es 20 Zimmer,5 Bäder, ein Hallenbad mit Gegenstromanlage, eine Sauna und 6 beheizbare Garagenstellplätze. Wer jetzt nicht widerstehen kann, sollte noch kurz die Nebenkosten bedenken und eventuell über einen Berufswechsel nachdenken: Die Maklerprovision liegt bei 87.910 Euro und der glückliche Notar bekäme 44.250 Euro. Da zahlt sich der Grundbucheintrag (14.750 Euro) fast schon von selbst. Dazu werden noch 147.500 Euro Grunderwerbssteuer fällig. Immobilienscout24
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