Braubach ringt weiter um eine landschaftschaftsgerechte und finanzierbare Umgehungsstraße. Seit 30 Jahren brüten Planer und Politiker über der Aufgabe, die historische Altstadt vom Durchgangsverkehr zwischen Rhein und Taunus zu befreien, seit 2013 gibt es eine Bürgerinitiative, die eigene Vorschläge entwickelt und mit der Unesco abzustimmen versucht. Mehrere Varianten sind zuletzt geprüft und in Braubach vorgestellt werden. Selbst die billigste würde nach Schätzungen des zuständigen Landesbetriebs Mobilität mindestens 23 Millionen Euro kosten. Weil sie eine Brücke („Überflieger“) in der Nähe des Schlosses Philippsburg vorsieht, gilt sie als Problemfall für Unesco und Denkmalschutz. Bessere Chancen hätte eine Idee der Bürgerinitiative; demnach würde die Trasse in ein Stück weit entfernt vom Schloss verlaufen und wäre auch sonst nicht ganz so brachial. Allerdings kostete es auch deutlich mehr; die Experten rechnen mit 40 bis 50 Millionen. Wie immer am Mittelrhein treiben schwierigen Geländeverhältnisse die Kosten nach oben. Als komplett unrealistisch gilt mittlerweile ein riesiger Tunnel durch den Mühlberg -hier müssten über 100 Millionen Euro einkalkuliert werden. Entschieden ist noch nichts; laut „RZ“ wird eine Lösung gesucht, die gleichermaßen welterbeverträglich und wirtschaftlich ist. Nach Erhebungen aus dem Jahr 2013 fahren täglich 9100 Fahrzeuge durch die enge Altstadt, rund 7000 davon würden voraussichtlich eine Umgehungsstraße nutzen. Rhein-Zeitung (€)
Foto: Sebastian Reiferscheid / Loreley-Touristik
Was wird aus dem Oberweseler Rathaus?
Wenn die Buga-GmbH demnächst von Oberwesel nach St. Goar zieht, wird es leer im Oberweseler Rathaus. Die frühere Verwaltungszentrale der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein – nicht zu verwechseln mit dem städtischen Rathaus gegenüber – ist eine kommunale Top-Immobilie im Herzen der Stadt. Der Mietvertrag mit der Verbandsgemeinde endet 2031. Spätestens dann muss die Stadt als Eigentümerin entschieden haben, wie es weitergeht. Grüne und SPD in Oberwesel hätten da eine Idee. Sie können sich einen Umbau zum Mehrzweckhaus für Vereine und Kulturveranstaltungen vorstellen und verweisen auf zentrale Lage und Barrierefreiheit. Das Problem ist, dass die regierende CDU bereits ein ähnliches Projekt angeleiert hat. Sie will das am Hang unterhalb der Martinskirche gelegene katholische Jugendheim herrichten lassen. Das in Oberwesel nicht unumstrittene Projekt geht jetzt seinen Gang; laut „RZ'“ wurde ein grün-roter Antrag auf Aufschub und Kosten-Nutzen-Vergleich im Stadtrat abgelehnt. Der frühere CDU-Bürgermeister Marius Stiehl soll das Jugendheim-Projekt ehrenamtlich koordinieren. Rhein-Zeitung (€)
We are the Champions
Schneepflugfahren ist nicht die Sportart, die man auf Anhieb mit dem klimatisch milden Mittelrheintal verbinden würde. Trotzdem sind hier Meister am Werk. Mark Bell und Ron Hammer (keine Künstlernamen) von der Straßenmeisterei Bingen haben bei der Deutschen Schneepflugmeisterschaft am vergangenen Wochenende den 2. Platz geschafft. Beim bundesweiten Wettbewerb geht es u. a. um Manövrierfähigkeit auf engstem Raum. Als Vizemeister sind die beiden Binger für das nächste Level qualifiziert: die Weltmeisterschaft in Frankreich. Allgemeine Zeitung (€)
Foto des Tages
Jetzt den Mittelrheingold-Newsletter abonnieren
Mittelrheingold Auslese: Jeden Freitag die wichtigsten Mittelrhein-Themen auf einen Blick. Hier geht’s zum kostenlosen Abo.