Die Bundesgartenschau wird über 100 Millionen Euro und unzählige neue Besucher ins Tal bringen. Trotzdem ist sie für viele Mittelrheiner noch eine Blackbox. Es gibt zwar gut aufbereitete Informationen über Voraussetzungen, Strukturen und Visionen. Auch der Kontakt zwischen Buga-Betreibern und Kommunen funktioniert. Aber in den einzelnen Orten wissen noch zu wenige Einheimische, was vor ihrer Haustür passiert, was man plant und was 2029 möglich wäre. Im schlimmsten Fall entscheiden nichtöffentliche Ausschüsse ohne Diskussion über Dinge, die alle angehen. Das beste Mittel gegen Hinterzimmer-Runden und Herrschaftswissen ist Transparenz. Wie das funktioniert, zeigt die Stadt Rüdesheim. Sie hat die ruedesheim-gestalten.de ins Netz gestellt, eine Plattform für Bürgerbeteiligung. Dort gibt es Informationen über aktuelle Projekte und die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen. Die Website beschränkt sich nicht auf die eigentliche Buga. Sie präsentiert Programme zur Stadtentwicklung und lichtet den Dschungel aus Konzepten, Richtlinien und Fördervorschriften, die bisher nur Insider überblicken. Wiesbadener Kurier, ruedesheim-gestalten.de
Bingen geht hoffentlich stiften
Über die Stiftungen im Welterbe-Tal könnte man gleich mehrere Bücher schreiben. Viele von ihnen reichen bis ins Mittelalter zurück. Der Bacharacher Hospitalfonds zum Beispiel stammt aus dem Jahr 1288 und wird heute noch von einer Verwaltungsgemeinschaft verwaltet, die es eigentlich gar nicht mehr gibt: Den „Viertälern“, einem historischen Verbund der ehemals kurpfälzischen Kommunen Bacharach, Steeg (inkl. Breitscheid), Oberdiebach und Manubach. Manche Stiftungen sind erst wenige Jahre oder Jahrzehnte alt. Unter ihnen ist die Krafft-Stiftung in Bingen. Sie geht auf einen Mitarbeiter des Binger Bauamts zurück, der allein lebte, keine Kinder hatte und der Stadt 1987 seine Eigentumswohnung vermachte: Albert Josef Krafft. Seinem Wunsch gemäß floss der Verkaufserlös in eine Stiftung ein, die jedes Jahr bedürftige Binger Senioren beschenkt. In guten Jahren gab es jeweils 150 Euro, aber wegen der niedrigen Zinsen wirft das Kapital immer weniger ab. Laut „AZ“ konnten dieses Jahr nur 50 Euro pro Person ausgezahlt werden. Die Stadt Bingen, die die Stiftung verwaltet, ist selbst zu klamm, um Geld zuzuschießen. Wer unterstützen und etwas für sein Karma tun möchte: Bingens Kämmerer Werner Pfeifer freut sich über einen Anruf oder eine Mail potenzieller Spender und Stifter (06721/184-235, werner.pfeifer@bingen.de). Allgemeine Zeitung
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